254
[216/217]
stungsarten stellt sich noch die Leistungsgröße oder die Wertrechnung.
Endlich unterschieden wir die Leistungsmodifikation.
Diesen Erfolgskomponenten der Leistung gemäß werden wir auch
im Erfolg, in der Fruchtbarkeit, unterscheiden: In bezug auf die
leistenden Elemente: die Fruchtbarkeit der Arbeit als f ü h r e n d e
gegenüber jener des Gutes als abhängige oder g e f ü h r t e
F r u c h t b a r k e i t . In bezug auf die Leistungsarten: leistende
Fruchtbarkeit im engsten Sinne, welche mit Bezug auf die parallel
gehende Wertrechnung einen bestimmten Grad aufweist, das ist:
Fruchtbarkeit in jeweiliger Gebrauchsleistung, Kapitalleistung und so
fort. Wir nennen sie „ E r g i e b i g k e i t ". In bezug auf die
Wiederholung ergibt sich: die Ergiebigkeit in der Zeit, die
N a c h h a l t i g k e i t oder G e d e i h l i c h k e i t ; in bezug auf die
Gliedstellung der Leistung im Gebilde ergibt sich: die verhältnismäßige
Fruchtbarkeit oder F r u c h t b a r k e i t h ö h e r e r O r d n u n g ; in
bezug auf Phase und Stufe der Leistung in der Volkswirtschaft:
z i e l n a h e u n d z i e l f e r n e F r u c h t b a r k e i t . Außer all
dem kommt noch ein Umstand in Betracht, der in dem leistenden
System der Mittel selber nicht zur Erscheinung kommen kann, aber für
den Erfolg als Ganzes maßgebend ist: daß die Wirtschaft unter der
Bedingung eines Zieles steht. Nur jene Wirtschaft ist erfolgreich,
welche einem Ziele diente, das gültig war: die Z i e l g ü l t i g k e i t des
Systems der Mittel, die Zielgemäßheit der Wirtschaft. Einer eigenen
Betrachtung bedarf ferner die Veränderung der Fruchtbarkeit, so daß
die / E r s t m a l i g k e i t u n d W i e d e r h o l t h e i t zu
unterscheiden sind und der F o r t s c h r i t t o d e r R ü c k s c h r i t t
der Wirtschaft von der Seite der Fruchtbarkeit der Mittel her
selbständig in die Erscheinung tritt.
Indem wir nicht von den angeblichen „Produktionsfaktoren“ Arbeit,
Kapital und Boden ausgehen, sondern von den leistenden Ganzheiten
und Gliedern der Wirtschaft, b r i n g e n
w i r
d i e
F r u c h t b a r k e i t s - u n d E r t r a g s l e h r e i n E i n k l a n g
m i t d e r V e r t e i l u n g s l e h r e . Die Einkommensbildung kann
sich in Wahrheit nicht nach „Produktionsfaktoren“, d i e es n i c h t
g i b t , richten, sondern muß aus dem Leistungsbaue der Wirtschaft
folgen
1
.
1
Vgl. meinen Aufsatz: Gleichwichtigkeit gegen Grenznutzen, in: Jahrbücher für
Nationalökonomie und Statistik, Bd 123, Jena 1925; jetzt: Tote und lebendige
Wissenschaft, 4. Aufl., Jena 1935, S. 153 ff.