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A n G l a u b e n (1), W i s s e n ( 2 ) u n d K u n s t (3) als dem
Geistursprünglichen (1—3) reiht sich das System der Vervollkomm-
nung dieser ursprünglichen Inhalte (in der Folge auch ihrer Ablei-
tungen), die S i t t l i c h k e i t (4) mit dem Rechte. Alle diese
Teilinhalte des Geistes bilden dann samt der rassisch-physiologisch
mitbestimmten S i n n l i c h k e i t (5) die Voraussetzungen des
W o l l e n s u n d H a n d e l n s (6).
Das Geistursprüngliche mit der Sittlichkeit bildet den gefestig-
ten Geist oder die Gesittung oder die Kultur (1—5). Den Inbegriff
aller Systeme des Handelns mit ihrer Technik bildet die äußere Aus-
rüstung des Geistes oder die Zivilisation einer Kultur.
Im folgenden besprechen wir die Teilinhalte aus Gründen der
äußeren Zweckmäßigkeit des Lehrganges in anderer als der oben
entwickelten Reihenfolge. Wir beginnen mit dem am einfachsten zu
behandelnden Gegenstande, der Wissenschaft, und enden mit dem
schwierigsten, der Religion.
Vorher möge noch der Begriff des T e i l i n h a l t e s o d e r
O b j e k t i v a t i o n s s y s t e m s vom Gesamtganzen der Gesell-
schaft her begründet werden.
Die Aufgabe, die sich hier ergibt, besteht darin: einen Begriff der
gesellschaftlichen Erscheinungs a r t von der Ausgliederungsordnung
her zu entwickeln, also einen Begriff der „Seiten“, „Teilganzen“,
„Teilsysteme“, „Teilinhalte“, „Objektivationssysteme der Gesell-
schaft“. Daß Wirtschaft, Staat, Recht verschiedengeartete „Gesell-
schaft“ sind, ist klar. Was ist aber eine „Artung“, „Objektivie-
rung“, ein „Teilganzes“ von Gesellschaft? Das soll bestimmt wer-
den.
Das Teilganze, vom Einzelgeiste her (monogenetisch) gesehen,
stellt sich dar: als ein System von Vergegenständlichung, sei es gei-
stiger Inhalte, z. B. wissenschaftlicher, sei es von Handlungen, z. B.
in der Wirtschaft. Nun sind die Begriffe „System“ und „Vergegen-
ständ- / lichung“ streng genommen schon Wechselbegriffe, denn
was sich als System aufbaut, das vergegenständlicht, objektiviert
sich damit, rückt damit aus einer bloß subjektiven Reihe in einen
übersubjektiven, das ist einen objektiven Teilinhalt bildenden Zu-
sammenhang. Wir können demnach auch strenger formuliert sagen:
Wo ein o b j e k t i v e r
Z u s a m m e n h a n g
g e i s t i g e r
I n h a l t e o d e r H a n d l u n g e n i s t , d o r t i s t e i n e A r t