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von der Gültigkeit der Aufgabe des Standes innerhalb des geistig-
sittlichen Gesamtlebensinhaltes, der Kultur, von der Fruchtbarkeit
des Handelns, das der Stand organisiert. Wie bei aller Anstalt wird
die Herrschergewalt zuletzt begründet durch die Gültigkeit der Sa-
che, die Fruchtbarkeit für die Sache: die S a c h s o u v e r ä n i -
t ä t t r i t t a n d i e S t e l l e d e r V o l k s s o u v e r ä n i t ä t ,
Sachlichkeit an die Stelle subjektiver Willkür. (Derselbe Sachver-
halt bei jeder Veranstaltung
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.)
Dieselbe Souveränität oder Herrschergewalt, diejenige, die sich
aus dem Sachgehalte seiner Aufgabe im Gesamtganzen des Lebens
der Gemeinschaft ableitet, hat auch der Staat. Dazu kommt aber
noch eine andere, eine bevorzugte: diejenige, die er als Höchststand,
als Leiter und Richter aller anderen Stände ausübt. Der Staat hat
also zweierlei Souveränität oder Herrschergewalt: die ihm a r t -
e i g e n e H e r r s c h e r g e w a l t , die ihm aus seinen eigenen
Standesaufgaben zukommt, und die o b e r l e i t e n d e H e r r -
s c h e r g e w a l t , diejenige, die ihm als Höchststand zukommt. /
B. Die A u f g a b e n d e s S t a a t e s
Die individualistischen Theorien haben eine hohle „Staatszweck-
lehre“ entwickelt, in der man, sobald politisch das „laissez faire“,
das Mindestmaß der Staatsaufgaben nicht mehr zog und zur Folge-
richtigkeit der Mut mangelte, vom „Rechtszweck“ (als Recht auf
Sicherheit und Eigentum ebendasselbe wie das „laissez faire“, vom
„Wohlfahrtszweck“, „Kulturzweck“ und dergleichen faselte und sich
nicht scheute, demgemäß einen „Rechtsstaat“, „Wohlfahrts- oder
Polizeistaat“ und „Kulturstaat“ zu unterscheiden. Auch von „Macht-
zweck“ wird geredet, was aber ebensoviel Sinn hat, wie wenn man
dem menschlichen Organismus den „Blutzweck“ oder „Muskel-
zweck“ zuschreiben wollte.
Nach der universalistischen Auffassung ist der Staat ein Stand,
und er hat daher die ihm arteigenen Aufgaben und die Aufgaben
als Höchststand zu erfüllen. Dadurch ist auch der innere Bau des
Staates bestimmt.
Siehe oben S. 513 f.