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Leitung des Staates, weil der Staat als Höchststand der einzige ist,

der eine Gesamt-Einheit im Bereiche des Handelns herzustellen im-

stande und berufen ist. U m g e k e h r t l e i t e t d e r S t a a t

s e i n e H e r r s c h e r g e w a l t n i c h t v o n d e n a n d e r e n

S t ä n d e n , n o c h w e n i g e r v o n d e n E i n z e l n e n a b .

Es hat eben jeder Stand seine arteigene Herrschergewalt oder Souve-

ränität.

Daraus ist auch die V e r f a s s u n g s f r a g e zu beurteilen. Der

„Stand Staat“ und das will sagen, jener Kreis von Menschen, welche

die Staatsaufgaben zu erfüllen haben, die staatstragende Schicht eines

Volkes, ist dem Wesen und Begriff der Sache nach durchaus nicht ge-

zwungen, sich von den anderen Ständen Auftrag und Geld für ihre

Aufgaben geben zu lassen (wie es das heutige Wahlsystem fälschlich

vortäuscht). Der S t a a t k o m m t v o n s i c h s e l b e r h e r ;

er beruht weder auf einem berufsständischen „Wirtschaftsparla-

ment“ noch auf einem „Parlament“, das „alles Volk“ umfaßt; er

beruht, wie jeder Stand, auf einem eigenen Kreise von Menschen,

die sich seiner arteigenen Aufgabe widmen und ihn tragen.

Dieser staatstragende Stand ist vielmehr ebenso in seiner eigenen

Lebensaufgabe verwurzelt wie die wirtschaftlichen Stände und die

geistigen Stände in der ihrigen. Er besteht daher aus einem Sachver-

ständigenkreise, der aber nicht gekennzeichnet ist durch Beamten-

geist und Beamtentum, sondern durch den schöpferischen Gedanken

des Organisators, den s t a a t s g e s t a l t e n d e n G e d a n k e n ;

ferner, wie sich früher erwies, durch Kriegergeist und Kriegertum

auf G r u n d e i g e n e r E r z i e h u n g z u m F ü h r e r hin-

aus über bloßes Beamtentum. A l l e e c h t e s t a a t s m ä n n i -

s c h e S a c h v e r s t ä n d i g k e i t m u ß u n t e r b a u t w e r -

d e n d u r c h d i e T u g e n d d e r T a p f e r k e i t , wie auch

Platon lehrt, in dessen Staat die „Weisen“ und die „Wächter“

auch Krieger waren. Unsere Zeit ist durch langen Frieden und

Materialismus über die Wahrheit getäuscht, sie hält solche Gedanken

für Schwärmerei, aber die Weltgeschichte zeugt für uns.

Aller Pazifismus deutet auf Staatsblindheit, auf Menschen, die

gleichsam im staatsleeren Raume leben, die auch den Sinn für

Führertum verloren haben und übermäßig verwirtschaftlicht sind.

A b e r n i c h t A r b e i t a d e l t , s o n d e r n F ü h r e r s c h a f t

adelt. Die Führerschaft ist ja auch Arbeit, aber solche, die das