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die höheren Ganzheiten „Säugetier“, zuletzt „Leben“ über sich.)
Das Wesentliche dieser höheren Ganzheiten, z. B. der „Stoff-
wechsel“ in jedem organischen Leben, das „rote, warme Blut“, das
„Gebären lebendiger Junger“ bei den Säugetieren, geht durch den
gesamten Stockwerkbau der unteren Gattungen und Arten hin-
durch, bestimmt und formt sie alle grundsätzlich. Diese Inhalte er-
scheinen überall wieder und verleihen jeder niederen Ganzheit (als
einer Unterganzheit auf einer ganz bestimmten Stufe) in der Ge-
samtstufenordnung die d u r c h g ä n g i g e n , das heißt a b e r
g e r a d e : d i e a l l g e m e i n e n Eigenschaften.
Diese Überlegungen zeigen uns, daß und in welchem Sinne der
Begriff der „Ganzheit, die sich ausgliedert“ oder kurz gesagt der Be-
griff der „Ausgliederung“ das Allgemeine, das Gattungsmäßige,
Systematische in sich schließt. Es ergibt sich:
Ganzheit ist nur als wohlgeordneter, als systematischer Glieder-
bau denkbar. Das „Systematische“ als das „Allgemeine“ in jeder
Ganzheit entstammt den höheren Stufen, der Gattung.
Der Begriff der Ausgliederung enthält aber zugleich die anderen
Voraussetzungen des Geschichtlichen in sich! „Ausgliederung“ be-
deutet, wie wir früher sahen, erstens das S i n n v o l l e . Denn jede
Ausgliederung kann sich nur in einem nach sinnvollen Entsprechun-
gen aufgebauten, ein Verrichtungsgebäude in sich schließenden Glie-
derbau setzen; „Ausgliederung“ bedeutet zweitens auch die F r e i -
h e i t . Denn jede Ganzheit hat ihr Eigenleben, die ihr arteigene
Freiheit, wie in der „Kategorienlehre“ ausführlich begründet wurde
(diese Freiheit ist nur eine solche innerhalb einer genauen Bestimmt-
heit oder Abhängigkeit). Ausgliederung enthält auch drittens das
Merkmal der Einmaligkeit. Denn wie schon jede Gattung eine ein-
malige im Stufenbau ihrer Arten ist, so ist auch der Gliederbau
jeder einzelnen Ganzheit in sich selbst wieder in bestimmte Glie-
der ausgegliedert, die für sich einmalig sind. „Säugetier“ ist eine Ein-
maligkeit gegenüber „Insekten“; die Art „Pferd“ eine Einmaligkeit
im „Säugetier“; jedes bestimmte Pferd wieder eine Einmaligkeit in
der Art „Pferd“; ebenso die Eiche unter den Laubbäumen, jede
Eiche im Eichenwalde, jedes Blatt einer bestimmten Eiche.
Das Ergebnis obiger Untersuchungen dürfen wir nun wie folgt
zusammenfassen: