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Das meiste von dem, was die neuere naturalistische Schule als
Zauber durch äußere Nachahmung, „ A n a l o g i e z a u b e r “ , be-
trachtet und ihr mit Unrecht gänzlich sinnlos erscheint, gehört hier-
her und wurde vielfach beschrieben, so daß wir uns nicht weiter
darüber zu verbreiten brauchen.
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Andere hierher gerechnete Erscheinungen dagegen gehören nicht eigentlich
den äußeren Entsprechungen an, so z. B. nicht der „ R i t u s d e r v e r h ü l l -
t e n H ä n d e “ , wie Dieterich ihn nennt
1
. Denn die Vorschrift, heilige Dinge
nur mit bedeckten, verhüllten Händen zu tragen, vor die geheiligte Person des
Königs nur mit verhüllten Händen zu treten und ähnliches, hat nicht im Äuße-
ren der Magie ihren Ursprung. Sie geht auf die, für gewisse magische Wirkungen
wichtige, sogenannte „ausstrahlende Kraft der Hand“, richtiger: erregende Kraft
der Hand, besonders der Handflächen, des Daumens und der Fingerspitzen, zu-
rück. Sie gehört daher den inneren Lebensvorgängen, den organisch-physiologi-
schen Vorgängen bei ekstatischen (magischen) Handlungen an. — Das verdeut-
licht am besten die Krankenheilung durch H a n d a u f l e g u n g . Es ist klar,
daß eine solche nicht mit bedeckten Händen erfolgen könnte
2
.
F.
A b g e l e i t e t e E r s c h e i n u n g e n u n d S i n n b i l d e r
m a g i s c h e r E r l e b n i s s e
1. Kampf der Götter und Titanen
Ist der Begriff der Götter schon gebildet, dann ergeben sich außer
dem Ursprünglichen, Visionär-Ekstatischen noch mancherlei Ab-
leitungen, und zwar mehr rationaler Art.
Werden die hohen Götter als vollkommen gedacht, so ergibt sich
aus der inneren wie äußeren Erfahrung des nicht vollkommen
Gestalteten in der Welt, des verhältnismäßig Ungeschlachten, Ele-
mentaren, Wilden, ja Chaotischen der Begriff eines Machtvollen,
welches der Vollkommenheit und Formung Widerstand leistet, der
T i t a n e n in der griechischen, der R i e s e n in der germanischen,
der A s u r a s in der indischen, der F o m o r i e r in der keltischen
Mythologie. Auch der T y p h o n der Ägypter (nach Plutarch) und
der A h r i m a n Zarathustras sind hierher zu zählen.
Aus diesem Gegensatz ergibt sich weiter von selbst der K a m p f
der Götter gegen Titanen, Riesen, Asuras. Dieser Kampf ist daher
1
Albrecht Dieterich: Kleine Schriften: Leipzig 1911, S. 440 f.
2
Vgl. darüber unten S. 185 ff. (Fluidum).
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