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Hiermit ist von allen Seiten her zur Genüge erklärt, was die „me-
chanische Ursächlichkeit“, von der ich in meinen Büchern und in
meinem Vortrage spreche, ist, insbesondere, daß sie ein streng wis-
senschaftlich begründeter Begriff ist. Entscheidend bleibt, was ich
so oft hervorhob: daß diese ursächliche Auffassung zu einem ganz
bestimmten V e r f a h r e n hindrängt, nämlich zum naturwis-
senschaftlichen Verfahren, das seine vollkommenste Gestalt in der
mathematischen Physik hat. Daher ist es nicht etwa Zufall, sondern
innerste Notwendigkeit, daß die naturalistische Soziologie eines
Comte und eines Marx jenem Ideal der Erkenntnis der gesellschaft-
lichen Vorgänge folgte, wie es durch die L a p l a c e s c h e W e l t -
f o r m e l bezeichnet ist. Gleichwie man nach dem Newtonschen
Gesetze, die Anfangs- und Randwerte einmal eingesetzt, einfach
„weiterrechnen“ und z. B. Mondesfinsternisse genau voraus bestim-
men kann, ebenso soll man nach Comtes „Gesetz der drei Stadien“
oder nach der materialistischen Geschichtsauffassung den Ablauf
der gesellschaftlichen Vorgänge mit mechanischer Sicherheit voraus-
sehen können. Die mathematische Form fehlte nur noch infolge
der „Kompliziertheit“ der Gesellschaftserscheinungen wie Comte
und viele andere erklärten (in der Preistheorie Ricardos und Marxens,
in der Quantitätstheorie der volkswirtschaftlichen „Klassiker“ und
Nachklassiker war sie scheinbar schon erobert!).
M e i n e Behauptung ist nun immer wieder nur die gewesen,
(1) daß diese physikalische oder mechanische Ursächlichkeit
in der Gesellschaftswissenschaft nichts zu tun habe und daß es
(gegen Ricardo, Comte, Marx und viele andere) in Wahrheit keine
einzige mechanisch-ursächliche, daher auch keine mathematische
Gesetzmäßigkeit in den Gesellschaftswissenschaften gebe;
(2) daß dagegen eine durchaus entgegengesetzte Denkweise bei
den gesellschaftlichen Erscheinungen Platz greifen müsse, nämlich
die ganzheitliche;
(3) daß diese ganzheitliche Denkweise keine Zusammenhangs-
losigkeit, keine innere Unbestimmtheit der gesellschaftlichen Er-
scheinungen annehme, vielmehr einen inneren sinnvollen Zusam-
menhang, eine innere sinnvolle Eindeutigkeit der gesellschaftlichen
Erscheinungen annehme und diesen Zusammenhang nach dem Ver-
hältnisse „Ganzes — Glied“ bestimme, also unmechanisch, was ich