[254/255]
295
s c h a f t l i c h e n
E r s c h e i n u n g
t r e n n e n .
Der
Leistungsbegriff hat die gliedliche Beziehung des Mittels, nämlich:
Vorzweck — Zweck, zur Grundlage, der genetische Begriff jenes
einfache Kausalobjekt, das der Zweckrelation als zugeordnetes
zugrunde liegt.
Es sei erlaubt, das gegebene Beispiel der Maschine zum sicheren Verständnis noch
gründlicher zu erläutern trotz der Wiederholungen, die dabei unvermeidlich sind.
Eine Maschine gleicht, da sie in sich ein geschlossenes System von Mitteln ist, ganz
der Wirtschaft als dem Gesamtsystem der Mittel. Sie läßt sich daher betrachten: einmal
auf ihre allgemeinen physikalischen/Beschaffenheiten hin. Dann erscheint sie, wie
schon ausgeführt, als eine Anzahl von Hebeln, Schrauben und dergleichen physikalisch-
kausalen Wesenheiten. Die Begriffe, die hier von den Maschinenbestandteilen: Hebel,
Schrauben usw., gebildet werden, sind physikalische Begriffe von mechanischen Kräften
und deren Wirksamkeiten; sie sehen von den sinnvollen, dienenden Zusammenhängen
der
Teile
völlig
ab,
bestehen
vielmehr
in
Kräfte-Ursächlichkeiten,
Kräfteparallelogrammen usw. Wir nennen diese Begriffe die natürlichenWesensbegriffe
oder genetischen Begriffe der Maschinenbestandteile. Und der Wesensbegriff der
Maschine als Ganzes ist nur die Summe der physikalischen Wesensbegriffe aller
Bestandteile, denn die Maschine löst sich darin in ein rein physikalisches Summenwesen
ihrer Hebel, Schrauben, Keile beziehungsweise deren Druck- und Stoß- und Wärme-
und Kohäsions-Adhäsions-Ursachen usw. usw. auf; von deren mechanischer
Kräftezusammensetzung etwa könnte dann eine mathematisch-physikalische Formel
entwickelt werden.
Die Maschine läßt sich aber auch noch unter einem anderen Gesichtspunkte
betrachten, nämlich als s i n n v o l l e r Zusammenhang von dienenden Gliedern, als
Ganzes oder System leistend ineinandergreifender Organe, als System von
g e l t e n d e n Mitteln für einen bestimmten Zweck! In dieser Rücksicht
verschwinden die Hebel und Schrauben und erscheinen lediglich als Zugeordnete einer
Leistung, das heißt, sie erscheinen nach ihrer „Bedeutung“ für den erreichten Erfolg,
genauer: nach ihrem Gültigkeitsanteil am Ziel, nach ihrer Leistung für das Ziel, ihrem
Dienst, ihrem Vorzweck! Wir nennen diese Begriffe die Leistungs-, Dienst- oder
Funktionsbegriffe der Maschinenbestandteile. Der B e g r i f f d e r L e i s t u n g
e i n e s B e s t a n d t e i l e s i s t e t w a s a b s o l u t a n d e r e s a l s d e r
p h y s i k a 1 i s c h - m e c h a n i s c h e B e g r i f f d e s s e l b e n . Wer
die Betrachtung des sinnvollen, zweckhaften Zusammenhanges der Bestandteile, ihrer
leistungsmäßigen Verknüpfungen verläßt, dem entschwindet die Maschine als solche
überhaupt, und er erhält keine Maschine mehr (die ein Zweckbegriff, ein Inbegriff von
Mitteln für Zwecke ist), sondern ein m e c h a n i s c h e s Kräftesystem, eine Summe
von Kräfteparallelogrammen, Begriffe von p h y s i k a l i s c h e n Wesenseinheiten
(Hebeln, Schrauben usw.), das heißt: die natürlichen Wesensbegriffe, die kausalen
Elemente, die genetischen Begriffe der Teile. So hat das große Schwungrad einer
Dampfmaschine die V e r r i c h t u n g , eine gleichmäßigere Verteilung der
Kolbenstoße herbeizuführen (was dann in der Folge bestimmte qualitative Wirkungen
auf das Arbeitsergebnis der Werkzeugmaschinen hat usw.); hiermit