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großen Betriebe verdrängen in der Gesamtgliederung der

Volkswirtschaft die kleinen“; „Die großen Einkommen und Vermögen

haben die Neigung, schneller, stärker anzuwachsen als die kleinen und

mittleren“. Karl Marx hat dies das „Gesetz der Akkumulation von

Kapital“ genannt und als weiteres Verschiebungsgesetz hinzu- gefügt:

„Der Akkumulation von Kapital entspricht die Akkumulation von

Elend“. — Beispiele echter Verschiebungsgesetze sind ferner das

gleichfalls schon erwähnte

1

Gesetz der fallenden Lohnquote von

Rodbertus, welches besagt, daß der verhältnismäßige Anteil der

Lohnarbeiter am Volkseinkommen bei fortschreitender Entwicklung

immer kleiner wird, da der absolute (der Reallohn) gleichbleibt; sodann

das sogenannte „Bewegungsgesetz“ (richtig: Verschiebungsgesetz) der

Volkswirtschaft von Ricardo, wonach die Grundrente die Neigung hat,

zu steigen, der Lohn die Neigung, gleichzubleiben, und der

Kapitalprofit, zu sinken.

Alle die angeführten Gesetze sind zwar ihrem Inhalte nach falsch — das braucht ja

wohl kaum betont zu werden —, aber ihrem verfahrenmäßigen Gepräge nach echte

Verschiebungsgesetze.

Verschiebungsvorgänge, die ganz offensichtlich nicht aus den

Preisgesetzen folgen, sind vor allem jene, die sich an die Entwicklung

der Technik, der Mittel der Wirtschaft anschließen. Ich habe in meiner

Skizze „Theorie der Preisverschiebung“

2

solche von technischen

Fortschritten ausgehende äußere Umgliederungen aufzuzeigen

versucht, die nicht nur die Erzeugung erfassen, sondern auch die

Preisbildung ändern. Danach gilt unter gewissen Umständen das

Verschiebungsgesetz: Ergiebigkeitsfortschritte führen zu Kauf-

kraftsteigerungen der Verbraucher und damit zu Teuerungen der von

der Mehrnachfrage betroffenen Erzeugnisse.

/

Ferner gehören die Krisentheorien vor allem diesem Gebiete an. Sie

sind Theorien, deren Gegenstand die gestörten Entsprechungen und die

gewaltsamen Verschiebungsvorgänge zur Neuherstellung der

Entsprechungen,

zum

Neuaufbau

der

Rangordnung

der

Wirtschaftsmittel in der gesamten Volkswirtschaft bilden; natürlich

auch die ersten Entwicklungen, die primären Ursachen und Anstöße

zur Krise.

Auch die mit der Krisenlehre eng verwandte Konjunkturtheorie, die

aber noch wenig ausgebaut ist, gehört hierher. Ebenso die volks-

1

Siehe oben S. 330.

2

Theorie der Preisverschiebung, Wien 1912.