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Volkswirtschaftslehre gesellt, baut sich die volkswirtschaftliche
Erkenntnis in folgenden sieben Stufen auf:
1. Als Zergliederung der Natur der Leistungen und des Wesens der
Begriffsbildung, der sie unterliegen — die Logik und Verfahrenlehre
der Volkswirtschaftslehre.
2.
Die Elementartheorie der Leistungen, welche ausgeht von den
Elementen der Wirtschaft — das Lehrstück vom Begriff der Wirtschaft
und von den ersten Grundbegriffen.
3. Die Theorie vom formellen (morphologischen) Aufbau der
Volkswirtschaft — die Gestaltenlehre oder Morphologie der
Leistungen.
4. Die sachliche Theorie der Leistungen und der gesamten
Verknüpfung der Leistungen einfacher und höherer Ordnung sowie
ihrer Entsprechungen und Häufung, gipfelnd im Lehrstück vom
Stufenbaue oder Bauplan der Volkswirtschaft.
5.
Ferner ist die sachliche Theorie der Leistungen auch
Entwicklungslehre als Inbegriff der inneren Umgliederungs- oder
Bewegungs-
und
der
äußeren
Umgliederungs-
oder
Verschiebungsgesetze der Volkswirtschaft einschließlich der
Konjunktur-
und
Krisenlehre
sowie
der
sogenannten
Kriegswirtschaftslehre.
6.
Die Leistungsgrößenlehre oder Wert- und Preistheorie mit ihren
Sondergebieten der Lehren vom Arbeitspreis, Bodenpreis, Kapitalpreis
und Unternehmergewinn.
Der I n b e g r i f f a l l e r d i e s e r L e h r s t ü c k e h e i ß t
t h e o r e t i s c h e
V o l k s w i r t s c h a f t s l e h r e . Als ihre
Hauptgebiete kann man zusammenfassen:
I. die Verfahrenlehre (1);
II.
die Theorie der Leistungen (2—5);
III.
die Wert- und Preistheorie (6).
Zur theoretischen Volkswirtschaftslehre mit diesen Hauptgebieten
(I—III) oder den genannten Lehrstücken (1—6) kommt noch hinzu: /
7.
Die beschreibende Volkswirtschaftslehre; diese ist:
a)
geschichtliche und beschreibende Schilderung der leistenden
Elemente Arbeit und Gut in ihren Häufungen: elementare
Wirtschaftskunde und statistisch-beschreibende Bevölkerungslehre; sie
ist ferner
b)
geschichtliche und beschreibende Schilderung des Bauplanes der
Volkswirtschaft: Wirtschaftskunde der Wirtschaftszweige in der
Werkreife, Marktreife, Genußreife, Gemeinsamkeitsreife und Vor-