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wirtschaftliche
Theorie
des
Krieges,
die
sogenannte
„Kriegswirtschaftslehre“.
Hierher gehören endlich auch jene Lehren, deren Gegenstand die
von V e r ä n d e r u n g e n
d e s
K a p i t a l s
h ö h e r e r
O r d n u n g ausgehenden Neuentsprechungen sind. So die meisten der
heute in der Volkswirtschafts- und Sozialpolitik erörterten Lehren, z. B.
über die Wirkungen der Verkürzung der Arbeitszeit, der
Bauordnungen, der Zwangsversicherung, der Steuern und so fort; diese
Untersuchungen sind noch nicht zu generellen Theorien des Kapitals
höherer Ordnung ausgebildet worden. Dagegen ist dies bereits der Fall
beim Geld. Hier gibt es allgemeine Theorien über die Wirkungen der
G e l d v e r m e h r u n g . Überall, wo das Geld in seiner
Verteilungsleistung (und damit gleichsam als Organisator der Volks-
wirtschaft) betrachtet wird, liegt eine Verschiebungstheorie vor. Nach
der strengen Quantitätstheorie zwar bedeutet Geldvermehrung nur
genau entsprechende Vermehrung aller Preise, die Leistungen blieben
dann unverändert. Doch ist diese Ansicht der Dinge unplastisch. In
Wahrheit wird durch Geldvermehrung, wie durch alle
Größenänderungen, n o t w e n d i g ein Umbau der Leistungen
bewirkt, indem die Erzeugung einen anderen Anstoß erhält als der
Verbrauch (unter heutigen Verhältnissen die Erzeugung einen
größeren — jedenfalls aber ergeht nach beiden Richtungen ein
v e r s c h i e d e n starker Anstoß), so daß ein „Umbau“ der
Leistungszweige der Volkswirtschaft, ein weit- und tiefgehender
Verschiebungsvorgang die Folge ist.
Gegenstand
von
Verschiebungstheorien
sind
ferner
alle
jene
Wirtschaftsveränderungen, die als Folge von Zieländerungen eintreten. Die
E n t w i c k l u n g d e r Z i e l e (Versittlichung, Vernünftigung oder Verwilderung
und so fort der Ziele) bedeutet, wie früher erwähnt, keine „Entwicklung“, sondern eine
Umschichtung, Neueinstellung der Wirtschaft; an diese innere Neueinstellung schließen
sich aber ebensogut Neu-Entsprechungen — Verschiebungsvorgänge —; wie an die
durch Selbstveränderung / der Mittel hervorgerufene Veränderung eines Gebildes. In der
Theorie der Kriegswirtschaft, der Theorie der Modewirtschaft liegen solche
Verschiebungstheorien, sofern sie den Umbau der Wirtschaft von der Änderung der
Ziele
aus
ins
Auge
fassen
1
.
Daß
d u r c h
d i e s e
V e r s c h i e b u n g s v o r g ä n g e a u c h n e u e K r ä f t e i m R e i c h
d e r M i t t e l , i m e i g e n s t e n R e i c h d e r W i r t s c h a f t
g r o ß g e z o g e n w e r d e n , liegt klar zutage. Diese letzteren, gleichsam
autogenen, im inneren Reiche der Mittel selbst entstehenden Entwicklungen bieten
dann wieder einen Gegenstand für echte wirtschaftliche Bewegungs- (Entwicklungs-)
Theorien.
1
Siehe oben S. 81.