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sprechungsgesetzen der Leistungen, in Rechengesetzen der
Leistungsgrößen (Gül- / tigkeitsgrößen), in deren Bildungsgesetzen,
ferner in Bewegungs- und Verschiebungsgesetzen der Gliederungen.
Der Grund-Unterschied von den richtenden, das heißt Rangordnung
aufbauenden,
bildenden
Wissenschaften,
besonders
der
Rechtswissenschaft, ist der: daß es bei den M i t t e l n m i t d e r
A u f s t e l l u n g d e r R a n g o r d n u n g s e i n B e w e n d e n
n i c h t h a t . Mit der Eingliederung in die Rangordnung endet nur
die Arbeit an jedem Eigenwerte, Selbstbestande; denn dann ist seine
Erkenntnis, seine Beziehung zu allen höheren und niederen Werten
abgeschlossen, und es gibt ja nur eine einzige Rangordnung! (Nur e i n
Recht, e i n e Sittlichkeit, e i n e Schönheit, e i n wahres Denken.)
Nicht so beim Vorzweck (Mittel). D i e s e r e m p f ä n g t s e i n e
G ü l t i g k e i t v o m E n d z w e c k , s e i n e E r s c h e i n u n g
a b e r
a u s
d e r
Z u o r d n u n g
z u
e i n e r
U r s ä c h l i c h k e i t . D a n a c h m u ß e s b e i G ü l t i g k e i t
eines
Z i e l s y s t e m s
t r o t z d e m
mehrere
R a n g o r d n u n g e n g e b e n , n ä m l i c h s o v i e l e , a l s
Z u o r d n u n g e n z u r U r s ä c h l i c h k e i t d e r M i t t e l
a u f t r e t e n . Und damit wird der Grund und Boden gegeben für jene
Entsprechungen und Verschiebungen, welche die Rangordnungen
konstituieren, wird der Grund und Boden geschaffen für jene früher
aufgezeigte spezifische Notwendigkeit und Eindeutigkeit des
Wirtschaftens, jene eigene Gesetzlichkeit in der Wirtschaft, die wir
oben wiederholt besprochen
1
; sie ist zwar nomothetischer Art,
trotzdem aber wird aus der Volkswirtschaftslehre keine Ursachen-,
sondern
eine
Zweckwissenschaft.
Denn
die
„ E n t s p r e c h u n g s oder Gliederungs-“, die „Verschiebungs-“, die
„Rechengesetze“ der theoretischen Volkswirtschaftslehre sind keine
Ursachengesetze, sondern betreffen diejenigen Gliedlichkeits- und
Gültigkeitsverhältnisse, die im Wechsel der leibhaftigen Rangordnung
bestehenbleiben. Dagegen haben es die zweckrichtenden Lehren, wie
die auslegende Rechtslehre, grundsätzlich nur mit dem A u f b a u der
Rangordnung zu tun, und zwar nur einer einzigen, leibhaftigen, z. B.
mit dem Rechte Österreichs, des Deutschen Reiches usw. Denn die
Eigenwerte müssen unveränderlich in sich bestimmt sein, können nur
e i n e Rangordnung ergeben. Die Vorzweckgeltungen (Mittel)
dagegen, als der Z u o r d n u n g z u U r s ä c h l i c h e m
1
Siehe oben S. 301 ff. und § 37 ff., S. 311 ff.