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sozialen Lebens sei; und daß entsprechend der teleologischen Er-
kenntnisart, die die Natur der Regelung fordere, alle sozialen Be-
wegungen in e i n e r (formalen) Gesetzmäßigkeit, die in einem
u n b e d i n g t e n E n d z i e l e beschlossen sei, begriffen werden
müssen. Dem entspreche auch ein e i n h e i t l i c h e r G e g e n -
s t a n d der Sozialwissenschaft, indem Recht und Wirtschaft nur als
Form und Materie e i n e s u n d d e s s e l b e n O b j e k t e s zu
erachten seien.
Die in diesem Monismus versuchte Aufhebung des Gegensatzes
von Form und Stoff ist aber in der Tat nicht dergestalt, daß die be-
sagte ausschließende, d u a l i s t i s c h e Gegenüberstellung Stamm-
ler nicht zur Last fiele. Denn wäre der Vordersatz, auf dem dieser
Monismus ruht, nämlich daß das Soziale als solches nur durch die
äußerliche Regelung (die „Form“) bezeichnet und gegeben ist, strenge
durchgeführt, so k ö n n t e z u r T r e n n u n g v o n S t o f f u n d
F o r m ü b e r h a u p t n i c h t f o r t g e s c h r i t t e n w e r d e n .
Das Soziale wäre dann nur die Regelung und die S o z i a l w i s -
s e n s c h a f t w ä r e r e i n e F o r m w i s s e n s c h a f t . Um aber
dennoch eine s o z i a l e Stoff-Wissenschaft zu ermöglichen, hat
Stammler die Form vom alleinigen sozialen Elemente zum bloß
logisch primären, dominierenden degradiert. Damit hat er aber
einen verhängnisvollen Dualismus eingeführt. Die Wurzel desselben
liegt schon in seiner Begriffsbestimmung des Sozialen, nämlich in der
bloßen Unterscheidung von Wirtschaft und Recht. Aber erst durch
die t e l e o l o g i s c h e A u s d e u t u n g der Definition wird jene
einfache Zweiheit zum prinzipiellen Dualismus verabsolutiert.
Soziales Leben ist R e g e l u n g und ein geregelter I n h a l t .
Von hier aus kann ein sozialer Monismus nur durch die (auf der zu
weit gehenden Ausdehnung t e l e o l o g i s c h e r Erkenntnisart
beruhenden) doppelte Inkonsequenz der Verabsolutierung dieses
Gegensatzes und der Einräumung des Primates an das Formelement
gewonnen werden.
Im Ganzen handelt es sich, wie ersichtlich, bei der Beurteilung des
Stammlerschen Gesellschaftsbegriffes (beziehungsweise der Verhält-
nisbestimmung seiner beiden Elemente als „Form“ und „Stoff“ —
der e i g e n t l i c h e Gesellschaftsbegriff Stammlers) darum, ob das
durch ihn Bezeichnete grundsätzlich nach t e l e o l o g i s c h e r ,
oder, wie Stammler lieber sagt, f i n a l e r Erkenntnisart zu be-