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(12) nun erst bliebe etwas für den Unternehmergewinn im Marxi-

schen Sinne übrig, falls die theoretische Möglichkeit bestünde, daß

er Ausbeutung, Mehrwert im eigentlichen Sinne wäre, der aber

selbst dann nicht immer ein vom A r b e i t e r erpreßter Mehr-

wert zu sein brauchte, sondern z. B. auch ein Preisaufschlag sein

könnte, den der Unternehmer infolge monopoloider Stellung vom

Abnehmer einzuheben imstande ist, in Wahrheit eine für die Person

des Unternehmers günstige Preisbildung (Entlohnungsweise) unter

Punkt 10 darstellt. Jedenfalls könnte dieser Posten volkswirtschaft-

lich gesehen nur ein geringer sein

1

. — Nach welcher der heutigen

Werttheorien man obige Aufrechnungsteile beurteile, möge hier

gleichgültig sein. Wesentlich ist nur, daß: (a) die arteigene Unter-

nehmerleistung (als technische oder organisatorische Erfinderleistung

im weitesten Sinne, und als eingliedernde Leistung gefaßt)

2

, (b) die

Mitwirkung des Kapitals, (c) die Mitwirkung von Staat und Ver-

waltung ( e i n e s K a p i t a l s h ö h e r e r O r d n u n g ) , (d) die

Leistung des Betriebsbeamten, die Leistung des Handels („Markt-

reife“) und aller derer, die nicht unmittelbar (wie etwa der Eisen-

dreher an seiner Drehbank) Sachgüter hervorbringen — daß

a l l e d i e s e L e i s t u n g e n a l s f r u c h t b a r e B e s t a n d -

t e i l e d e s W i r t s c h a f t s g a n g e s b e t r a c h t e t w e r d e n

u n d d a h e r e i n e n T e i l d e s P r e i s e s z u g e r e c h n e t

e r h a l t e n m ü s s e n ! Wenn man dies anerkennt, dann ist die

Mehrwertlehre praktisch wie theoretisch sinnlos. Man kann wohl

darüber rechten, ob die heutige Einkommensverteilung und so-

ziale Gliederung gerecht sei, und ob es z. B. die kommunistische

Ordnung besser mache. Aber Marx hat gemäß seiner Lehre von der

alleinigen Produktivität der lebendigen Arbeit keine eigene Lei-

stung des Kapitals anerkannt, daher diesem auch keinen Kapital-

zins zugerechnet (sondern den Zins vom Mehrwert hergeleitet);

Marx hat ebensowenig eine arteigene Unternehmerleistung aner-

kannt, daher ihr nichts zugerechnet und den Unternehmergewinn

als Aneignung unbezahlter Arbeit (des Mehrwertes) betrachtet —

1

Einiges über die Aufrechnungselemente, die von den verschiedenen Preis-

theorien verschieden behandelt werden können, aber allemal b e r ü c k s i c h -

t i g t werden müssen, wenn es sich um vollwertige wissenschaftliche Theorien

handeln soll, siehe bei Gustav Cassel: Recht auf den vollen Arbeitsertrag, Göt-

tingen 1900.

2

Vgl. die Anmerkung oben S. 130 f.