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tät“). Die arteigene Herrschergewalt eines Standes ist nicht von dem

Willen des Einzelnen abgeleitet, wie das die individualistische Auf-

fassung für die Staatssouveränität behauptet („Volkssouveränität“

als angebliche Quelle der „Staatssouveränität“); sondern von der

Gültigkeit der Aufgabe des Standes innerhalb des geistig-sittlichen

Gesamtlebensinhaltes der Kultur, von der Fruchtbarkeit jenes Han-

delns, welches in einem Stande jeweils organisiert wird: die Sach-

souveränität tritt an die Stelle der Volkssouveränität, Sachlichkeit

an die Stelle der Subjektivität, an die Stelle einzelner Willkür.

Dieselbe Herrschergewalt, diejenige, die sich aus dem Sachgehalte

seiner Aufgabe im Gesamtganzen des Lebens der Gemeinschaft ab-

leitet, hat auch der Staat. Dazu kommt aber noch eine andere, eine

bevorzugte Souveränität: diejenige, die er als Höchststand, als Lei-

ter und Richter aller anderen Stände ausübt. Der Staat hat also

zweierlei Herrschergewalt: die ihm a r t e i g e n e

H e r r -

s c h e r g e w a l t , welche ihm aus seinen eigenen Standesaufga-

ben zukommt, und die o b e r l e i t e n d e H e r r s c h e r g e -

w a l t , diejenige, die ihm in seiner Eigenschaft als Höchststand zu-

kommt.

Demgemäß sind auch die A u f g a b e n d e s S t a a t e s als die

ihm arteigenen und jene, die er als Höchststand hat, zu unterschei-

den.

a.

Die a r t e i g e n e n A u f g a b e n

Die oberste dieser Aufgaben ist der Schutz, die Sorge nach außen

hin, die „äußere Politik". Ihr entspricht im Innern dasjenige, was

man als „innere Politik“ zusammenfaßt und was im Heer- / wesen,

in der Verwaltung und im allgemeinen Rechtswesen (das heißt im

nichtständischen Rechtswesen), vornehmlich der allgemeinen Rechts-

pflege und der Rechtsbildung — immer, soweit sie nicht den ande-

ren ständischen Körperschaften zukommen — seinen Niederschlag

aft segensreich erweitert w e r d e n k ö n n t e n ; W o b e i v

o l l k o m m e n e

E n t -

großen Staatsmännern als Lebensnotwendigkeit praktisch befolgt,

ebenso wie von allen großen Geschichtsschreibern theoretisch ver-

treten worden.

Mit den Aufgaben der äußeren und inneren Politik sind grund-

sätzlich zweierlei Aufgabenträger gegeben: der K r i e g e r u n d

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