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die Kartelle, Konzerne, kartellähnlichen Gruppierungen; auf
seiten der Arbeiter
die Gewerkschaften und gewerkschaftsähnlichen Verbände
gebildet und haben so, ehe noch eine Lücke großen Stils durch Auf-
lösung der alten Bindungen entstehen konnte, selbsttätig wieder An-
sätze neuer ständischer Gliederungen an die Stelle der alten, ver-
lorenen und zerstörten gesetzt — allerdings Gliederungen, die nur
vorläufig und w i l d g e w a c h s e n sind, statt der planmäßigen
der früheren Zeit, und die ihre Aufgabe noch nicht voll erfüllen
können.
Der
g l e i c h m a c h e r i s c h - a t o m i s t i s c h e
W e t t b e w e r b h a t n i r g e n d s e i n v ö l l i g a t o m i s t i -
s c h e s N e b e n e i n a n d e r d e r T e i l e h e r v o r b r i n
g
e
n
k ö n n e n , s o n d e r n ü b e r a l l B i n d u n g u n d G l i e d e -
r u n g b e s t e h e n l a s s e n m ü s s e n o d e r n e u b e w i r k t .
Ob das Auge auf die Gegenwart oder die Vergangenheit blickt,
überall findet es Staat und Gesellschaft in Wahrheit nur als ständisch
gegliedert vor, daran konnten die immer wiederkehrenden kapita-
listischen Einbrüche, die in der Wirtschaftsgeschichte zu beobachten
sind, nichts ändern.
Und warum ständisch? Weil, um diesen Gedanken stets aufs neue
zu wiederholen, geistige Verschiedenheit in der Gesellschaft waltet,
weil aus den letzten geistigen Verschiedenheiten auch verschiedene
Lebensaufgaben, Lebensrichtungen und daher verschiedene Grund-
stellungen in freier geistiger / Gemeinschaft folgen. Diese verschiede-
nen geistigen Grundstellungen bilden dann die Unterlage für jene
Gliederung, Abstufung, organische Zusammenfassung, welche die
„Stände“ ausmachen.
Die ständische Gliederung ist eine Grundtatsache aller gesell-
schaftlichen und staatlichen Geschichte, sie ist jener Fels, an dem sich
die Brandung individualistischer, liberaler, demokratischer und
(welch eine Ungeheuerlichkeit der Wortzusammensetzung!) sozial-
demokratischer Wogen notwendig brechen muß — heute ebenso,
wie es schon hundertmal in der Geschichte geschah. Wenn die Wogen
nicht brechen, bricht der Fels, bricht die Gesellschaft selbst zusam-
men, zerbricht der Geist, der in ihr wohnt als Gesittung und Kultur
— auch das geschah schon öfters in der Geschichte, wie die bolschewi-
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Robert von Pöhlmann: Geschichte der sozialen Frage und des Sozialismus in
der antiken Welt, Bd 1, 2. Aufl., München 1912.