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diese sind ja untereinander ganz offenbar nicht gleichwichtig), sondern auf die

jeweils unmittelbaren Glieder, das heißt die Unterganzheiten oder Leistungs-

zweige (hier die Schafwirtschaft, die Rinderwirtschaft) und erst von diesen

herabsteigend zuletzt auf die einzelnen Glieder. I n n e r h a l b j e d e s

G e b i l d e s e r f o l g t d i e g l i e d h a f t e A u f t e i l u n g d e r G e -

s a m t l e i s t u n g n u r a u f d a s , w a s u n m i t t e l b a r G l i e d i s t ,

n a c h d e m G r u n d s a t z e d e r G l e i c h w i c h t i g k e i t .

Es ergibt sich daraus, um diesen ausschlaggebenden Punkt noch einmal

zu wiederholen: daß nicht jedes beliebige letzte Glied des Wirtschafts-

hofes mit jedem anderen beliebigen gleichwichtig ist — so daß ein Schaf

gleich einem Ochsen oder sogar ein Dachziegel des Schafstalles gleich einem

Ochsen wäre; sondern: vom G a n z e n h e r a b s t e i g e n d sind zuerst

die Leistungs z w e i g e , dann immer weiter herabsteigend deren Unterganz-

heiten und endlich die l e t z t e n Glieder in ihrem jeweiligen Untergebilde

untereinander gleichwichtig. Jedes Glied ist nur innerhalb seines unmittel-

baren Gebildes, in dem es leistet, gleichwichtig, das heißt nur mit Gliedern

gleichen Stufenwertes gleichwichtig; im höheren Ganzen sind nur die be-

treffenden unmittelbar als dessen Glieder leistenden Gebilde oder Zweige

gleichwichtig; die konkreten letzten Glieder sind daher erst mittelbar, näm-

lich durch ihre Gebilde und Zwischen- und Überganzheiten hindurch gleich-

wichtig, und zwar n a c h M a ß g a b e ihrer Ausgegliedertheit mit anderen

Gliedern.

Ein anderes Beispiel: Innerhalb eines Geschäftszweiges, welcher ver-

schiedene Betriebe umfaßt (z. B. der Kohlenbergbau gute und schlechte

Gruben), sind nicht alle Betriebe gleichwichtig noch gleich hoch im Preise.

D e n n n i c h t d i e k o n k r e t e n B e t r i e b e e i n e s G e s c h ä f t s -

z w e i g e s s i n d g l e i c h w i c h t i g , s o n d e r n d i e L e i s t u n g s -

i n h a l t e d e s G e s c h ä f t s z w e i g e s s i n d g l e i c h w i c h t i g , das

heißt, die Glieder der Gesamtheit der Aufwendungen sind im Gesamtganzen

„Geschäftszweig" für die Volkswirtschaft und Weltwirtschaft gleich unent-

behrlich (gehören ja die/meisten Betriebe nicht einem einzigen Geschäfts-

zweige an!). — Darum ist es ferner der Fall, daß nicht in einem Betriebe,

der verschiedene Maschinen, Arbeiter, Rohstoffe usw. hat, jede Maschine,

jedes Rohstoffquantum (der verschiedensten Stoffe!) gleichwichtig ist und

den gleichen Preis erlangen müßte, sondern es sind die i n n e r e n L e i -

s t u n g s z w e i g e , welche in jedem Betriebe gleichwichtig sind. Kämen,

wie im Gutshofe zehn Schafe auf einen Ochsen, so in jedem Betriebe auf

eine Dampfmaschine durchschnittlich hundert Arbeitsmaschinen, so wäre

1 Dampfmaschine = 100 Arbeitsmaschinen, weil beide Betriebszweige gleich-

wichtig sind. In der Wirklichkeit gälte dies freilich nur dann, wenn Eisen

und Maschinenbestandteile nur in diesen Betrieben verwendet würden (oder

wenn diese Betriebe sich ihre Dampf- und Arbeitsmaschinen samt den Vor-

erzeugnissen dazu selbst herstellten, ähnlich wie dies von der Schaf- und

Rinderzucht annähernd angenommen werden kann, weil sie eigene Boden-

grundlage hat).

Die Verhältnismäßigkeit des Gliederbaues der Wirtschaft kann

aber nur in dem Sinne für die nach Gleichwichtigkeit rechnende

G r ö ß e n b i l d u n g in Betracht kommen, als die Ausgliederung

auf allen Stufen der Wirtschaft sich entspricht. In einer vollständig