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arteigene Anordnung, eine arteigene Verfügung — eben darum tritt in ihr

die Tauschverrichtung, die Preisbildung wieder auf, wenn auch in einem

anderen, nämlich einem organisatorischen Gewande wie beim „freien Markt".

Die „Anforderungen" der vielen Betriebe bei dem kommunistischen Ober-

leiter der Wirtschaft, die nicht voll befriedigt werden können, stellen in

ihrer Weise die Nachfrage, die Berichte über das, was zur Verfügung steht,

das „Angebot" dar. Der „Markt" tritt also wieder hervor.

/

Daraus folgt: Die Preisbildung ist nicht bloß Geben und Neh-

men, sondern selbst eine vermittelnde Verrichtung; ferner: darüber

hinaus eine praktische Wirtschaftsentscheidung, denn was je-

m a n d k a u f t u n d v e r k a u f t , i s t k e i n e P r i v a t s a c h e ,

s o n d e r n g e h t z u n ä c h s t d i e b e t e i l i g t e n W i r t -

s c h a f t s z w e i g e , z u l e t z t d i e g e s a m t e W i r t s c h a f t an.

Die Haupt- und Schicksalsfrage der Preiserklärung, die sich nun

zeigt, lautet: N a c h w e l c h e n B e s t i mm u n g s g r ü n d e n e r -

f o l g t d i e i n d e r P r e i s b i l d u n g s i c h z e i g e n d e W i r t -

s c h a f t s e n t s c h e i d u n g — sei es in Form des sogenannten

„freien Marktes“ oder der Organisation — ?

Die ganzheitliche Auffassung läßt erkennen, daß in keinem jener

Fälle, sei es des „freien“, sei es des organisierten Marktes, der Wirt-

schafter die Voraussetzungen für sein Handeln allein oder auch nur

primär aus sich selbst nimmt! Vielmehr handelt er ja stets als

G l i e d , als Glied der Verrichtungszweige, Betriebe, Haushalte und

sonstigen Gebilde, denen er angehört. Daher kommt das S u b -

j e k t i v e der Person des Wirtschafters nur mittelbar und abwan-

delnd (als Eigenleben innerhalb eines objektiv vorgegebenen Rah-

mens), nicht aber erstbestimmend (primär) zur Geltung.

Mit der durchgängigen Gliedhaftigkeit des Handelns der Wirt-

schafter ist die Antwort auf unsere Frage schon grundsätzlich ge-

geben. Sie lautet: Es treten notwendig jene Bestimmungsgründe der

Preisbildung in Wirksamkeit, welche aus den L e b e n s - u n d

S a c h e r f o r d e r n i s s e n des Gliederbaues der jeweils beteiligten

Gebilde folgen; diese Lebens- und Sacherfordernisse müssen von

den beteiligten Wirtschaftern aus dem jeweiligen Gliederbaue ab-

g e l e s e n werden

1

. Der Preis folgt dann aus einer Wirtschaftent-

1

Vgl. die Formel: „ O b j e k t i v e r E i n g l i e d e r u n g s g r u n d g e -

g e n s u b j e k t i v e n B e w e g g r u n d " , „ E i n g l i e d e r u n g s e r f o r -

d e r n i s g e g e n E i g e n n u t z " , oben S. 31 f. und 73 f.