224
[245/246]
Ersatz geschieht: a) nach dem Maße der Erhaltung, nämlich nach
Beharrung
1
, Fortbildung oder Rückbildung des Gebildes, die nach
Gleichheit oder Veränderung der Ziele einerseits, Gleichheit oder
Veränderung der Mittel andererseits stattfindet; b) nach der Ver-
brauchlichkeit der eigenen Leistungen. Daraus ergibt sich das Er-
fordernis der Eingliederung fremder Leistungen in den eigenen
Gliederbau. Dieses Erfordernis tritt hervor als N a c h f r a g e .
2.
Daß ein Gebilde sich selbst mit seinen Leistungsergebnissen
in die ihm nachfolgenden Gebilde eingliedere: Erfordernis des Sich-
eingliederns in die nachfolgenden Gebilde oder A n g e b o t .
Angebot und Nachfrage sind die Eingliederungserfordernisse
der Gebilde nach vorwärts und rückwärts.
A .
Die N a c h f r a g e
Das Erfordernis des Versorgtwerdens mit Leistungsergebnissen
(Erträgnissen) anderer Gebilde oder die Nachfrage verlangt:
1.
die Aufnahme von Leistungsergebnissen von Gebilden f r ü -
h e r e r P h a s e n der gleichen Leistungsebene, z. B. nimmt die
Gerberei Häute und Gerbstoffe in sich auf;
2.
die Aufnahme von Leistungen der vorgeordneten Teilinhalte
und Stufen, z. B. nimmt die Gerberei die Leistungen des Handels-
vertrages — durch die sie Häute einkaufen kann —, der Vorreife —
durch die sie ein Patent erwerben kann — in sich auf.
Dieses Erfordernis des Versorgtwerdens mit fremden Leistungen
ist im weiteren Sinne Nachfrage, t r i t t a b e r a u f / d e m M a r k t e
n u r z u m T e i l e f o r m e l l a l s N a c h f r a g e h e r v o r (ebenso
auch in der gebundenen und Planwirtschaft). Denn ein Teil der
aufzunehmenden Leistungen, besonders der unverbrauchlichen vor-
geordneter Art und Stufe, s t r ö m t d e m a u f n e h m e n d e n
G e b i l d e z w a n g l ä u f i g zu, braucht daher formell nicht ge-
kauft, bezogen, nachgefragt zu werden. Die Gerberei verwendet
zwar z. B. die Schulbildung der Arbeiter, braucht ihr aber bei all-
gemeiner Schulpflicht nicht eigens nachzufragen, ebensowenig den
Leistungen des Tarifvertrages, der Verwaltung und so fort, sie
1
Die vollkommene Beharrung ist nur eine Unterstellung, geschichtlich
kann sie nicht Vorkommen, da Ernten, Rohstoffvorkommen, Bevölkerung,
auch die Wirtschaftsziele und anderes nie ganz gleich bleiben.