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und Nachfrage, welche nur Oberflächenerscheinungen sind. Die
Gleichwichtigkeit, die Wertentfaltung, die nach Gleichwichtigkeit
erscheinenden äußeren Maßverhältnisse, die aber nur den Glieder-
bau abspiegeln, nur eine a b g e l e i t e t e Erscheinung sind und da-
her auf Fruchtbarkeit (Leistungserfolg, Ertrag), Beharrung, Fort-
bildung, Rückbildung des Gebildelebens zurückweisen, die Vor-
ränge in verschiedenen Formen, die gliedhafte Vita propria der Ge-
bilde — in diesen Bedingungen vornehmlich erkannten wir die
Preisbildung beschlossen, die sich darum zugleich als praktische
W i r t s c h a f t s e n t s c h e i d u n g erweist und nicht als ein ein-
faches Rechenbeispiel.
Wenn der Preis aus den Tiefen der Lebens- und Sacherforder-
nisse der wirtschaftlichen Aus- und Umgliederung heraus zu begrei-
fen ist, zeigt er sich überall in Entsprechung zu anderen Preisen,
zeigt er sich durchaus als v e r b u n d e n e r P r e i s ! Die herkömm-
liche Lehre beginnt „der Einfachheit halber“ mit einer Sache, die
es nicht gibt, nämlich mit einzelnen Preisen, die sich jeweils aus ein-
zelnen Nachfragen und Angeboten ergeben sollen. In den späteren
Abschnitten der Lehrbücher, wo dann von „verbundenen Preisen“,
„zusammenhängenden Preisen“ gesprochen wird, erweist sich dann
a l l e s , w a s f r ü h e r a n s o g e n a n n t e n „ G e s e t z e n “ e n t -
w i c k e l t w u r d e , a l s f e h l e r h a f t . Ja, man gesteht zuletzt
verschämt, daß eigentlich sämtliche Preise verbundene Preise wären,
aber man zieht daraus nicht die Folgerung, daß die auf atomisti-
schen Ansätzen beruhenden mathematisierenden und individuali-
stisch-isolierenden Preiserklärungen darum hinfällig seien.
Zuerst folgt schon aus unserem Begriffe von Angebot und Nach-
frage als den Ausgliederungsfolgen oder, wie genauer zu sagen, als
den jeweiligen Eingliederungserfordernissen der / Gebilde nach vor-
wärts und rückwärts, daß sie ebensowenig wie die Kosten je f ü r
s i c h auftreten können, daher bereits aus diesem Grunde (wie auch
aus vielen andern Gründen) niemals rein rechenbar sind; sodann
folgt aber auch aus unseren Begriffen der Vorränge unter den Men-
genverhältnissen, Angeboten, Nachfragen, Preisen, ferner aus der
Mitberücksichtigung der unbezahlten vorgeordneten Leistungen, die
von allen Betrieben sowohl empfangen wie abgegeben werden, wäh-
rend man bisher nur den rein technischen Erzeugungsgang („diese
Gerberei erzeugt täglich soundso viel Leder“) ins Auge faßte; nicht