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Fällen kann man nicht von Arbeitslohn reden. — Ganz allgemein

gilt das Gleiche von der Arbeit des Unternehmers: Wie sollte man

beim Unternehmer von Arbeitslohn reden, da er doch als Unter-

nehmer für seine Tätigkeit gerade arteigenes Einkommen / bezieht,

das ja dieselbe individualistische Theorie unter dem „Unternehmer-

gewinn“ abseits von der Lohntheorie behandelt?

Schon dieser Vergleich verschiedener Teilinhalte zeigt: daß es

e i n e n w e s e n s g l e i c h e n A r b e i t s l o h n n i c h t g i b t , d a -

h e r a u c h v o n e i n e r a l l g e m e i n e n L o h n t h e o r i e k e i n e

R e d e s e i n k a n n

1

.

Dabei haben wir aber die Vorränge zweiter Ordnung, die innerhalb

jener Teilganzen bestehen, noch nicht genügend berücksichtigt, z. B.: der

führende Ministerialdirektor, der führende Rechtsanwalt, der führende Er-

finder, der führende Techniker, der führende Organisator, der führende

Bankdirektor, der führende Betriebsdirektor (Generaldirektor), der führende

Leiter des Handelsbetriebes — sie a l l e unterscheiden sich durch reiche

Abstufungen von den weniger führenden und schließlich von den mehr oder

weniger nur ausführenden Arbeitskräften, z. B. den Bureaudienern und

Schreibmaschinenmädchen. Aber auch z. B. für die Arbeit an der Schreib-

maschine sehen wir große Unterschiede zwischen den Kanzleien der Mini-

sterien, Rechtsanwälte, Banken, Generaldirektoren, Handelsfirmen und jener

kleiner Gewerbebetriebe. — Zu all dem kämen noch die verschiedenen

S t u f e n w e r t e der betreffenden Betriebe in Betracht (Hamburg mit höhe-

ren Arbeitslöhnen als Berlin, weil höherem Stufenwerte seines Handels —

Weltmarkthandel).

Was bleibt dann von der allgemeinen Lohntheorie übrig? Sie ist in

Wahrheit nichts als der Versuch mit untauglichen Mitteln, eine T h e o r i e

d e s L o h n e s d e r I n d u s t r i e a r b e i t e r zu geben, ohne auch hier

die wesentlichen Unterschiede erklären zu können (z. B. des Monteurs gegen

den Kohlenschaufler). Um das wahrhaftig zu werden, müßte sie aber von

der allgemeinen Verteilungslehre herabsteigen und die Sonderbedingungen

der Teilganzen und Stufen und Vorränge zweiter Ordnung studieren

1 2

.

D .

D i e a u s d e r U m g l i e d e r u n g f o l g e n d e n

P r e i s b e s t a n d t e i l e

Der bisherige Überblick über die vergüteten ursprünglichen Lei-

stungen (Preisbestandteile), das heißt Einkommen nach der Aus-/

gliederungsordnung und den Vorrängen zweiter Ordnung, zeigt

1

Vgl. auch oben S. 281, unten S. 294 f.

2

Vgl. unten S. 294 f. und 313 f. — Ferner Ferdinand A. Westphalen: Die

Lohnfrage (= Deutsche Beiträge zur Wirtschafts- und Gesellschaftslehre,

Bd 12), Jena 1934, S. 48 ff. und 82 ff. — Walter Heinrich: Die soziale Frage,

Jena 1934, S. 179 ff.