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und ihrer Erzeugung keine Eingliederung stattfindet. Gleicherweise

hat jede wirtschaftliche Handlung, sei es im Arbitrage-, Kost- oder

einem noch so künstlichen Geschäfte, ihre wirtschaftliche Bestimmt-

heit nur dadurch, daß sie sich in die betreffende Ganzheit aller

Kaufkräfte, Erzeugungskräfte, Vorräte, die sich um die betreffen-

den Waren herum gruppieren, eingliedert. Die T ä t i g k e i t g e -

r a d e d e s s c h e i n b a r w i l l k ü r l i c h s t e n u n d f r e i e s t e n

W i r t s c h a f t e r s , d e s S p e k u l a n t e n , b e s t e h t g r u n d -

s ä t z l i c h d a r i n , d i e E r f o r d e r n i s s e d e r b e s t e h e n d e n

o d e r d e r k o mm e n d e n w i r t s c h a f t l i c h e n G a n z h e i -

t e n z u e r f o r s c h e n u n d d a n a c h z u h a n d e l n . Je umfas-

sender er das Ganze überschaut, desto besser „spekuliert“ er, je

kurzsichtiger, desto schlechter.

So ist der individuelle Ursprung der wirtschaftlichen Elemente

ebenso verschwunden wie der angeblich erst aus ihrem Zusammen-

treffen entstehende „freie“ Verkehr, und es bestätigt sich, was wir

schon früher sahen und nun nochmals zusammenfassen wollen:

1. Jede Handlung erlangt nur insofern wirtschaftliche Wirk-

lichkeit, als sie Glied einer wirtschaftlichen Ganzheit wird; sofern

sie aber nicht Glied einer solchen werden kann, hat sie / überhaupt

kein wirtschaftliches Dasein. Und die Handlung des Einzelnen kann

nur dadurch zur wirtschaftlichen Gliedhaftigkeit gelangen, daß sie

ihre Prämissen aus dem jeweils schon gegebenen Gliederbau der

Wirtschaft hernimmt

1

!

2.

Der Verkehr ist nicht die Folge zusammentreffenden Han-

delns der Einzelnen, sondern die Form, in der wirtschaftliche Ganz-

heiten auf nicht im voraus genau organisiertem Wege ihre Wirk-

lichkeit annehmen können. Der Inhalt des Handelns kommt aus

dem Ganzen; er vermittelt sich allerdings nur im Einzelnen.

3.

Aber auch die Tatsache, daß der Einzelne handelt, gehört

nicht ihm selber autark zu, sondern ist nur möglich durch den Ge-

brauch gemeinsamer Wirtschaftsmittel („Kapital höherer Ord-

nung

1 2

“), die schöpferisch und gestaltend dabei mitwirken.

4.

Eine „Verkehrswirtschaft“ in dem Sinne, wie sie seit den so-

1

Siehe oben S. 188.

2

Siehe oben S. 84 ff.