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tischen Ausgangspunktes kommen auch Verfasser des Neoliberalis-

mus zu den gleichen Folgerungen wie die universalistische Lehre,

besonders hinsichtlich des sogenannten Dezentralismus.

Die Lage der Wirtschaftswissenschaft von heute darf so gekenn-

zeichnet werden (auch darüber besteht weitgehende Übereinstim-

mung, worauf beispielsweise A. Müller-Armack mit Recht verweist),

daß mit dem Verlassen der klassischen Grundlagen immer mehr

Methoden an Boden gewinnen, die sich in vielen Punkten der Ganz-

heitslehre annähern. Dieses begrüßenswerte Zurücktreten der Me-

thodenstreitigkeiten — von einem solchen soll trotz des unten

1

be-

rührten

Widerstreites

zwischen

verballogischem

und

mathemati-

schem Vorgehen gesprochen werden — scheint nicht zuletzt auch mit

der universalen und globalen Aufgabenfülle zusammenzuhängen, der

sich die Wirtschaftswissenschaft in der Welt von heute — es seien

nur die Integrations- und die Entwicklungspolitik genannt — gegen-

übersieht.

C. Die g r u n d l e g e n d e n B e g r i f f e d e r g a n z h e i t -

l i c h e n W i r t s c h a f t s s w i s s e n s c h a f t

1. Gesellschaft und Wirtschaft. Begriff der Wirtschaft

a. G e s e l l s c h a f t u n d W i r t s c h a f t

D i e G e s e l l s c h a f t i s t n a c h g a n z h e i t l i c h e r L e h r e

e i n e g e i s t i g e u n d h a n d e l n d e E i n h e i t v o n L e b e n s -

k r e i s e n .

Sie ist — als eine Ganzheit ihrem Wesen nach vor den Teilen

— mehr als die Summe dieser ihrer Lebenskreise oder Teilinhalte,

sie stellt sich in diesen dar oder gliedert sich in ihnen aus (Kate-

gorie der Ausgliederung). Die Gesellschaft hat ein durchaus dezen-

tralistisches Gefüge, zumal sich ihre großen Lebenskreise wiederum

in kleineren Einheiten darleben. Da der Geist des Menschen nur als

ein erweckter zu denken ist, entfaltet sich der einzelne Mensch in

der schöpferischen Gegenseitigkeit des gesellschaftlichen Lebens zur

geistig-sittlichen Person.

Die gesellschaftlichen Lebenskreise oder Teilinhalte (unter der

Voraussetzung einer gewissen Vollkommenheitsform dieser könnte

man sie auch Stände nennen) können in zwei große Gruppen ein-

geteilt werden: in solche des Empfindens, also mehr geistig-inner-

licher oder kultureller Artung, und in solche des Handelns, also

mehr äußerlich-zivilisatorischer Art. Die Lebenskreise der ersten

Gruppe sind solche des Geistursprünglichen, nämlich Religion, Phi-

losophie, Wissenschaft und Kunst; solche der Wiedervervollkomm-

1

Siehe unten S. 392.