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ihre Träger, die wirtschaftlichen Verrichtungsträger, die Menschen

und ihr Inbegriff, die Bevölkerung oder das Wirtschaftsvolk —

jetzt nicht als Träger der Zielwelt, vielmehr als Verrichtungsträger

— voneinander zu trennen.

Wir haben also vor uns: Die Zielwelt als das Reich der Gesell-

schaft. Die Mittelwelt als das Reich der Wirtschaft. Die Welt der

Ursächlichkeit als das Reich der Technik

1

.

Je nach der Art der Z i e l e kann man unterscheiden: die

Wirtschaft für die vitalen Ziele (Nahrung, Kleider, Wohnung, Kör-

perpflege und Heilwesen, äußere Geselligkeit usw.): Unterhaltswirt-

schaft. Die Wirtschaft für die Ziele der geistursprünglichen Teil-

inhalte der Gesellschaft, wie Religion, Philosophie, Wissenschaft,

Kunst und das sie darstellende Handeln: Kulturwirtschaft. Die

Wirtschaft, welche die Mittel für die Organisationen der Gesell-

schaft bereitstellt: Organisationswirtschaft. Besonders für den Staat

als für die Höchstorganisation oder Einheitserscheinung der Gesell-

schaft, aber auch für die übrigen öffentlichen Körperschaften, für

das Rechts- und Heerwesen. Hier ist der systematische Ort für die

Eingliederung der Finanzwissenschaft — als der Wissenschaft vom

Wirtschaften der öffentlichen Körperschaften, besonders des Staates

(daher auch Staatswirtschaftslehre) — in das Gebäude der Wirt-

schaftswissenschaft.

Endlich

die

Erziehungswirtschaft,

welche

die

Mittel für das gesamte Erziehungswesen bereitzustellen hat.

b. B e g r i f f d e r W i r t s c h a f t

Da die zu verwirklichenden Werte, also die Ziele, „in einem

praktisch fast unbegrenzten Maße sich geltend machen“

2

und in-

folge des Widerspruches „der Knappheit der Mittel zur Unbegrenzt-

heit der Ziele“ folgt: „daß nicht alle Ziele erreicht werden können,

1

Die Wirtschaft erscheint so eingespannt zwischen den beiden Polen der

gesellschaftlichen Wirtschaftsziele und der Wirtschaftsgrundlagen. Durch

diese Feststellung scheint sich der ganzheitliche Wirtschaftsbegriff dem in

der heutigen Wirtschaftstheorie öfter gebrauchten Begriff der Daten anzu-

nähern, etwa wie er von Heinrich von Stackeiberg eingeführt wurde. Aber

dieser Datenbegriff scheint uns allzu ungenau, indem er verschiedene Be-

stimmungsstücke vermengt: der Zielwelt, der Wirtschaftsgrundlagen, aber

sogar solche aus dem Gebäude der Mittel selbst, z. B. Marktgegebenheiten.

Diese Unbestimmtheit des Datenbegriffes kann leicht zu einer resignieren-

den Einengung der Möglichkeiten der Theorie führen, verkennt er doch,

daß auch die Wirtschaft ihrerseits vom Gebäude der Mittel aus sowohl

Wirtschaftsziele wie Wirtschaftsgrundlagen zu beeinflussen vermag — an-

gesichts vieler heute feststellbaren Rückwirkungen der Wirtschaft auf ihre

Natur- und die Menschengrundlage ist das nicht nur zu begrüßen —; dieser

Datenbegriff verkennt ferner, daß alle Wirtschaftsgrundlagen nur potentielle

Wirtschaftsmittel darstellen und sich in wirkliche erst verwandeln müssen,

um Wirtschaft zu werden.

2

Othmar Spann: Fundament der Volkswirtschaftslehre, 4. Aufl., Jena

1929, S. 52.