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für alle aus der Sicht des ganzheitlichen Lehrgebäudes so wichti-

gen Verfahrensfragen seine „Ganzheitliche Logik“ (aus dem Nach-

laß herausgegeben von Walter Heinrich, Salzburg 1958).

Die Eigenart des ganzheitlichen Lehrgebäudes bringt es mit sich,

daß

das

Verständnis

seiner

wirtschaftswissenschaftlichen

Lehren

sehr durch das Studium seiner soziologischen gefördert wird. Das

Studium der ganzheitlichen Gesellschaftslehre ist leichter als das der

Volkswirtschaftslehre, denn sie ist in e i n e m systematischen Werke

geschlossen behandelt, in der „Gesellschaftslehre“ Othmar Spanns

(1914, 3. Auflage Leipzig 1930). Ergänzend müßten studiert werden:

die „Gesellschaftsphilosophie“ Spanns (Handbuch der Philosophie,

München 1928)

1

und ebenso, wie oben für die Volkswirtschaftslehre

gefordert, die „Kategorienlehre“ und die „Ganzheitliche Logik“.

Angesichts der Schwierigkeiten, die dem Eindringen in das wirt-

schaftswissenschaftliche

Lehrgebäude

des

Universalismus

entgegen-

stehen, wird — nach einem Blick auf die Geschichte der universa-

listischen Wirtschaftslehre — nachstehend eine Einführung in diese

versucht.

Zunächst ist sie als erste Wegweisung für den Studierenden ge-

dacht, dem sie die Pforte aufstoßen soll für das Prüfungsstudium,

vor allem aber für das tiefere Eindringen in die Volkswirtschafts-

lehre und die Volkswirtschaftspolitik. Sie soll jedoch nicht nur der

studierenden Jugend, also dem engeren akademischen Gebrauche,

dienen. Sie soll einen ersten Eindruck von der systematischen, logi-

schen und verfahrensmäßigen Geschlossenheit der ganzheitlichen

Wirtschaftswissenschaft

vermitteln,

eine

Geschlossenheit,

die

zu-

nächst angesichts des literarischen Bestandes, in dem uns die Volks-

wirtschaftslehre Spanns überliefert ist, vielleicht weniger deutlich

hervortritt, als es der Wirklichkeit entspricht.

Die Gründe dafür habe ich hier

2

und eingehend in meinem

Nachwort zum „Fundament der Volkswirtschaftslehre“

3

dargelegt.

Dem weiteren Eindringen in die ganzheitliche Wirtschaftswissen-

schaft dienen meine „Wirtschaftspolitik“ (3 Bände, Wien 1948 bis

1954)

4

, ferner die Stichwörter im Handwörterbuch der Sozialwissen-

schaften: „Othmar Spann“

5

und „Universalismus“

6

. Eine einfache,

erste Einführung in die ganzheitliche Gesellschafts- und Volkswirt-

schaftslehre

bietet

mein

Buch

„Wirtschaft

und

Persönlichkeit“

(Salzburg 1957).

1

Zweite, von Spann selbst bearbeitete Auflage: Gesamtausgabe, Bd 11.

2

Vgl. unten S. 394 ff.

3

Othmar Spann: Gesamtausgabe, Bd 3.

4

Zweite, neubearbeitete Auflage Berlin 1964 ff.

5

Handwörterbuch der Sozialwissenschaften, Bd 9, Stuttgart 1956, S. 658 ff.

6

Handwörterbuch der Sozialwissenschaften, Bd 10, Stuttgart 1959, S. 467 ff.