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nicht aus sich selbst, sondern nach Maßgabe des Umstandes, daß es

Vorstufe für etwas ist, das seinen Rang in sich selbst hat.

Die Wirtschaft ist also jenes Gesellschaftssystem, in dem die

geistigen und die handelnden Inhalte — die Gesellschaftsziele — mit

der kausalen Welt verbunden sind.

Diese kausale Welt ist weitgehend zugleich eine stoffliche Welt.

Aber nicht immer müssen die Mittel stofflicher Art sein, wie Sach-

güter, oder Kräfte, wie die Elektrizität, oder Arbeitsleistungen, die

niemals um ihrer selbst willen verrichtet werden. Das sind reine

Mittel. Es gibt auch Mittel höherer Art oder höheren Stammes; hier

wird das ursprünglich Sich-selbst-Genügende hinterdrein zum Mit-

tel

1

; als Beispiele hiefür seien angeführt: die mathematische Formel,

die Erkenntniswert, also Selbstzweck hat, beim Brückenbau aber

zum Mittel wird; oder geistige Güter wie Kunstwerke, wissenschaft-

liche Bücher; Recht, staatliche Verwaltung und Regierung; Erzie-

hung; qualifizierte, freudvolle Arbeit, die zugleich Selbstdarstellung

des Menschen ist und Fremdbestätigung, soziale Anerkennung ver-

schafft; oder Arbeiten zur Erholung, wie Blumenzüchten oder Holz-

hacken. All das sind Beispiele für Mittel höheren Stammes, die zu-

gleich Selbstzweck sind und auch Mittel im Reiche der Wirtschaft

werden können oder es an sich zugleich sind. Je mehr die Wirtschaft

von solchen durchdrungen ist, desto mehr ist sie entwirtschaftet,

dem Menschen gemäß, humanisiert: wird sie zum Segen.

Aber: Wirtschaftsziele und Wirtschaftsmittel müssen streng aus-

einandergehalten werden. „Wirtschaft ist [für die wirtschaftswissen-

schaftliche Betrachtung] ein Inbegriff von Mitteln für Ziele

2

.“ „Jene

Ursächlichkeit, welche Werte verwirklicht, heißt M i t t e l . “ Das

Mittel hat also ein Janus-Gesicht: eine von Spann als teleologische

bezeichnete Ansicht, nämlich Vorstufe für die Zielerreichung zu

sein (Vor-Ziel); anderseits eine kausale Seite, nämlich eine Unterlage

zu haben, vermöge der es diese Zielerreichungsfähigkeit besitzt.

Spann formuliert: „Der Begriff des Mittels enthält daher zwei ein-

ander ausschließende Elemente: ... die Beziehung auf den Wert,

was jene Ursächlichkeitsstücke zu Mitteln macht“, und „eine Auf-

einanderfolge von Ursachen und Wirkungen“. Im ersten, „im

t e l e o l o g i s c h e n B e g r i f f d e s M i t t e l s l i e g t n i c h t s ,

Darstellung oder organisatorischen Verwirklichung geistiger Inhalte (wie

etwa Kult oder Kirche im Verhältnis zur Religion; oder Wandern als

„Mittel" zur Gesundung, aber nicht als wirtschaftliches Mittel; das Wirt-

schaftliche beginnt erst bei der Verwirklichung des „Zieles" Wandern).

1

Othmar Spann: Fundament der Volkswirtschaftslehre, 4. Aufl., Jena

1929, S. 26 ff.

2

Othmar Spann: Fundament der Volkswirtschaftslehre, 4. Aufl., Jena

1929, S. 25; vgl. auch: Tote und lebendige Wissenschaft, oben S. 26 f.