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anderes gesellschaftliches Gebilde, sowie für deren biologische Trä-
ger, die Rasse, hat, wird es mit ihnen in der Geschichte aufwärts
oder abwärts gehen.
Die Vorgänge der Auslaugung fielen mir persönlich zuerst bei
den Tschechen, unter denen ich viele Jahre lebte, auf, später bei den
Juden, schließlich erkannte ich, daß auf allen Gebieten der Gesell-
schaft mit solchen Umgliederungen, bei denen es nicht vollkommen
organisch zugeht, wo sich also infolge von Fehlausgliederungen
Spannungen und Kämpfe ergeben, Auslaugungen auf der einen, An-
häufungen auf der anderen Seite grundsätzlich verbunden sind. Ich
will zuerst auf ausgelaugte Völker an den Beispielen der Tschechen
und Juden eingehen, um dann die allgemeine Folgerung zu ziehen.
A.
Ausgelaugte Völker
1.
Die T s c h e c h e n
Bei den Tschechen bemerkt der unbefangene Beobachter gar
bald, daß es ihrem geistigen Leben an schöpferischen Antrieben und
ihrem völkischen Leben überhaupt an Flöhe der Geistigkeit man-
gelt. Die Gründe dafür mögen / verschiedener Art sein, mögen in
den geschichtlichen Schicksalen und für die letzten Geschlechter na-
mentlich auch darin liegen, daß sich so lange Zeit schon die gesamte
tschechische Jugend nur politisch-völkischen Belangen widmete.
Denn Parteienhader, heftiges Politisieren breiter Mengen wirkt
zweifellos geistig aufreibend auf ein Volk, zuletzt kulturzerstörend.
Es peitscht Leidenschaften auf, die nicht ins Geistige führen und
läßt vor allem die innere Ruhe, die zu schöpferischen Leistungen
unbedingt nötig ist, nicht aufkommen
1
.
1
Um Mißverständnisse zu vermeiden, bemerke ich ausdrücklich, daß die öffent-
liche Betätigung in der s t ä n d i s c h e n Ordnung etwas anderes ist. Sie
drängt weit mehr zu aufbauender Arbeit, mehr zum S a c h e e h a l t der
Dinge hin, und sie entlastet auch die breiten Massen in dem Maße von staat-
licher Politik, als sie, auf Führertum und Gefolgschaft beruhend, die höchsten
politischen Entscheidungen einem obersten Führerkreise vorbehält.
Zur weiteren Begründung des Obigen hier noch folgender Zusatz.
Kaum sonst etwas ist gefährlicher für das h ö h e r e g e i s t i g e L e b e n
eines Volkes, als wenn sich alle Menschen, namentlich aber die Jugend, mit