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uns, welche die Verbindung unseres Körpers mit der materiellen
Natur ununterbrochen vollziehen. Sie sind in dem Sinne p r i -
m ä r e Systeme, daß sie von keinen anderen abgeleitet sind; sie
vollziehen u n m i t t e l b a r die stets erneute Eingliederung un-
seres Organismus in die Natur auf arteigene Weise.
III.
Die abgeleiteten oder vermittelnden Leistungssysteme
Jene Leistungssysteme oder Teilinhalte, welche nicht selbst eine
Verbindung mit der Natur herstellen, sondern den ursprünglichen
Systemen dienen, sind abgeleitet. Es sind dies: das Knochensystem,
ferner das Muskelsystem, insofern es nicht bloß der Bewegung
dient, und das Nervensystem.
A.
Das K n o c h e n s y s t e m
Das Knochensystem hat die Aufgabe, die schon vorhandenen
primären Leistungssysteme, also die Verdauung, Atmung, Bewe-
gung und Berührung (dazu die Sinnesorgane) zu tragen und zu
gestalten. Diese Systeme nehmen naturgemäß einen Raum ein und
müssen daher eine bestimmte Anordnung finden, in welcher
die Gestalt des Leibes begründet ist (worüber später mehr zu sagen
sein wird). Sie müssen ferner gestützt, getragen werden, da die An-
ordnung ja nicht nur eine flächenhafte ist, sondern im Raume und
in der Bewegung geschieht.
So ist das Knochensystem als Vermittlung zu begreifen, als die-
nend, abgeleitet. Andererseits ist es allerdings auch insoferne als
Teil des Blutsystems zu betrachten, als es an diesem Anteil hat,
nämlich im roten Mark die roten Blutkörperchen zubereitet wer-
den. In dieser Eigenschaft ist es Vorstufe des Blutes und daher
auch ursprünglich.
B. Das M u s k e l s y s t e m
Auch dieses ist nur in bedingter Weise als abgeleitet zu betrach-
ten. Sofern es nämlich nicht der Bewegung dient, sondern ordnende,
tragende und auch gestaltende Leistungen vollzieht, ist es ein ab-