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betrifft, Volkstum, Religion und Staat, sind Fiktionen, denn das

alles hängt von Kombinationen der geistigen Akte der Menschen,

die selber wieder nur Kombinationen der Atome sind, ab, welche

Kombinationen im letzten Grunde einzelne Wirbel sind, auf „ver-

hältnismäßig stabilen Bewegungsgleichungen“ beruhend.

Nach all diesem Angeführten ist es klar, daß der Standpunkt „der

Teil ist vor dem Ganzen“ auf die Behauptung hinausläuft, durch

Ausschütten von Millionen von Buchstaben könnte einmal zufällig

das Nibelungenlied entstehen, durch Ausschütten von Millionen

Ziegelsteinen das Haus, durch Auswirbeln von Milliarden von Ato-

men Milliarden von Jahren hindurch könnte die Welt entstehen —

ein Standpunkt, der, da er seit der Renaissance der E r n s t d e r

e u r o p ä i s c h e n G e i s t e s g e s c h i c h t e ist, nicht / mehr

toll, sondern nur dämonisch genannt werden kann. Alles was an Na-

tur, Geist, Menschen und Dingen je entstand, ist darnach nichts

Eigenes, sondern relative Wirbel — nur eine einzige Grundtatsache

gibt es, den letzten Einzelteil, das Atom; und ein einziges Geheim-

nisvolles, die Fortpflanzung der Bewegung durch Stoß in der älteren,

den „Sprung“ der Elektronen in der neuesten Physik. Wenn nämlich

diese Grund- und Urtatsachen nicht wären, hätten die Atombewe-

gungen ganz andere Wirbel und labil-stabile Figurationen zur Folge,

und die Welt sähe ganz anders aus.

Allgemeiner betrachtet, zeigen alle diese angeführten Sätze aufs

klarste, wohin die Ansicht „der Teil ist vor dem Ganzen“ überall

mit unentrinnbarer Notwendigkeit führt: in Physik und Chemie

zum

Atomismus;

in der Biologie zu

Mechanismus

und „Maschi-

nentheorie“; in der Gesellschaftslehre und Sittenlehre führt sie

zum

Individualismus

(der Einzelne als der Einzige, Wirkliche und

Letzte); in der Volkswirtschaftslehre zum

Kapitalismus

und ato-

mistischen

Zukunftskommunismus

(die Einzelwirtschaft und in ihr

der einzelne Wirtschaftsakt des privaten Wirtschafters als das

Wirkliche und Letzte)

1

; in der Erkenntnistheorie zum

Sensualismus

(wechselnde Erkenntnis der Umwelt = wechselnder Sinneseindruck

= wechselnde Vorstellung als das Letzte); in der Logik zum

Rela-

tivismus

(Merkmal = Vorstellung als das Letzte) und in der Meta-

1

Den Beweis für die atomistische Natur des kommunistischen Wirtschafts-

begriffes siehe in meinem Buch: Der wahre Staat, 3. Aufl., Jena 1931 [4. Aufl.,

Jena 1938].