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In der Wirtschaftsbetrachtung also, das zeigt sich deutlich, ist ein

Mittelding zwischen individualistischer (atomistischer) und univer-

salistischer (ganzheitlicher, organischer) Analysis (wohl gemerkt:

Analysis, nicht etwa parteipolitischer Betrachtung!) logischerweise

nicht möglich. Genau dasselbe trifft aber für die Zergliederung aller

anderen gesellschaftlichen Ganzheiten zu. Der Staat zum Beispiel

kann nur entweder als eine ursprüngliche Ganzheit, etwa als Or-

ganisation der „Totalität des Lebens“ nach Adam Müller, gefaßt

werden, dann sind von der Forschung seine Ausgliederung und

Organe zu betrachten und als seine letzten Glieder, das heißt von

ihm mitgebildete Geistigkeiten, ergeben sich dann die Bürger; der

Staat ist dann vor den Bürgern, die Bürger können einen Staat

nicht „zusammensetzen“, daher auch Volkssouveränität, allgemei-

nes gleiches Wahlrecht usw. k o n s t r u k t i v keine gültigen Be-

griffe sind (konstruktiv und analytisch / — nicht im parteipoliti-

schen Sinn!). Oder aber der Staat besteht aus Bürgern, die dann

vor dem Staat schon da sind, die ihn erst bilden und erst zum

Staate „zusammentreten“, wobei die Einzelnen das Wirkliche sind,

der Staat nur ein Summationsergebnis bestimmter Art. — Auch

hier ist die Möglichkeit eines mittleren Standpunktes begrifflich

nicht gegeben. Es bleibt daher nichts anderes übrig; entweder

man muß behaupten, daß durch Ausschütten von Millionen Buch-

staben das Nibelungenlied, durch Ausschütten von Millionen Ziegel-

steinen das Haus, durch Zusammentreffen der Handlungen die

Volkswirtschaft, durch Zusammentreten der Bürger der Staat und

schließlich durch Aufwirbeln von Milliarden von Atomen Milliar-

den von Lichtjahren hindurch die Welt entstehen könne, also der

Teil vor dem Ganzen sei; oder anerkennen, daß nur das Ganze

vor dem Teile, die Gestalt vor ihren Gliedern sein könne.

Der Satz: „Das Ganze ist vor den Gliedern“ war nur die Folge

der ihm vorhergehenden beiden Sätze: „Das Ganze als solches hat

kein Dasein; das Ganze stellt sich in Gliedern dar“. Seine ausführ-

liche Erläuterung ist daher weniger um seinetwillen notwendig ge-

wesen, als sie vielmehr zugleich die zusammenfassende Erläuterung

aller drei Sätze in ihrem logischen Zusammenhange bedeutet. Alle

drei Sätze als Ganzes machen nicht weniger als den Umriß der

Ganzheitslehre aus.