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gesehen, Ebenbildlichkeit bewahren. Der Baumeister schafft nur, so-

fern er baut und Pläne entwirft, nicht etwa, soweit er sein Pferd

sattelt; bauend und Pläne entwerfend kann er aber nur „Bauele-

mente“, nur Zimmer, Dächer, Fassaden bilden, nichts Unebenbild-

liches, nichts Fremdteiliges ausgliedern. Und eben darum kann der

Rosenstrauch auch keine Veilchenblüten hervorbringen, sondern

muß selber, nach seiner Art, blühen. Dieses Beisichselbstbleiben ist

wie das Selbstverständlichste, so auch das Grundlegendste und Feste-

ste, das eigentlich Gediegene alles Seins.

Von welcher Seite immer man es auch betrachte, „Ebenbildlich-

keit“ heißt immer wieder nichts anderes als die unabänderliche, in

ihrer Notwendigkeit uns so vertraute und einleuchtende Tatsache,

daß die Ganzheit auch als Glied, als Zwischenglied und Unterglied

und Element in ihrer eigenen Artung, ihrer eigenen Ebene, in der

ihr allein zugänglichen eigenen Lebensart, in ihrem unzerstörbaren,

eigenen Inhalt und ihrer eigenen Form verharrt. Darum liegt in der

Ebenbildlichkeit nichts als das Wesensnotwendige der Dinge, ohne

das überall nichts bestehen kann und das wir stets beobachten, wo

Dasein überhaupt ist! In der Logik heißt diese Erscheinung des

Beisichselbstbleibens das Gesetz der „Identität“ und begründet in

anderer Form das Gesetz des „Widerspruches“ und des „ausge-

schlossenen Dritten“.

Ebenbildlichkeit ist ein Gesetz alles Seins überhaupt. Sie allein ist

es, die zuletzt die Beständigkeit der Welt, die Beständigkeit des

„Gegenstandes“, das Beständige jeder Wissenschaft, das Beständige

des „Wesens“ jedes Dinges verbürgt. Wenn die ursächliche, „exakte“

Auffassung, die angeblich eine Auffassung reiner Erfahrung ist,

nicht weiß, warum eigentlich die „Kausalgesetze“ gelten und die

Welt beständig sei, und wenn sie eingesteht, die ständige Gültig-

keit dieser Gesetze nur erwarten, nicht behaupten zu können — so

lehrt uns die Urweise / der Ebenbildlichkeit, warum, und daß es

nicht anders sein könne! Eine unbeständige Welt ist in der Erfah-

rung deswegen nicht anzutreffen, weil sie unebenbildliches Sein, also

das Nichts wäre, weil eine unbeständige, nicht bei sich selbst seiende

Welt ein ebensolcher Widerspruch in sich wäre wie ein finsteres

Licht und eine irrige Wahrheit.

In der Ebenbildlichkeit bleibt die Ganzheit sich selber treu und

sonst tut sie dabei nichts. Aber diese Treue gegen sich selbst ist ihr