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des Ganzen in allen Teilen wieder, was ein E i g e n l e b e n aller

Glieder hervorbringt.

Da die Ganzheit sowohl in den Teilinhalten wie Stufen wie in der

Lebendigkeit ihrer Glieder bei sich selbst bleibt, ist die Ordnung

ihrer Ausgliederung nichts als der Inbegriff der Besonderungen oder

Unterkategorien der Ebenbildlichkeit. Die Vermittlungs- oder Aus-

gliederungsordnung bezeichnet also die a b g e l e i t e t e n W e i -

s e n d e r E b e n b i l d l i c h k e i t .

Wie sehr sich unsere Kategorienlehre hier auf dem richtigen Wege

befindet, beweist der Umstand, daß es von grundlegender

methodo-

logischer Bedeutung

ist, jede Ganzheit in ihren Grundzügen durch

eine bestimmte Ausgliederungsordnung festgelegt zu finden. Die

Ausgliederungsordnung einer Pflanze, eines Säugetieres, eines Ge-

dankengebäudes, einer menschlichen Gesellschaft sagt uns jeweils

alles Wesentliche über den Gegenstand aus. Das bedeutet für die

ganzheitliche Forschung die Aufgabe: ihren jeweiligen Gegenstand

auf seine Ausgliederungsordnung hin zu zergliedern! Die A n a -

l y s i s d e r A u s g 1 i e d e r u n g s o r d n u n g i s t

d i e

G r u n d - u n d H a u p t a u f g a b e a l l e r g a n z h e i t l i -

c h e n W i s s e n s c h a f t . Erst wer die Ausgliederungsordnung

kennt, kennt auch die Ganzheit selbst. E r s t w e r d i e S t e l -

l u n g e i n e r E r s c h e i n u n g i n d e r A u s g l i e d e -

r u n g s o r d n u n g k e n n t , versteht sie. Von der Ausgliede-

rungsordnung her / sind nämlich, wie sich zeigen wird, auch die

weiteren Folgekategorien, nämlich des Ranges (Vorranges) und der

Leistung, bestimmt, wodurch der Gegenstand erst bestimmt wird.

Insbesondere sind die Vorranggesetze dazu angetan, an die Stelle

der exakten „Kausalgesetze“, welche die atomistische Wissenschaft

aufzustellen sich bemühte, zu treten

1

.

1

Eine Analysis der Ausgliederungsordnung der Gesellschaft, der Wirt-

schaft und des menschlichen Geistes versuchte ich in meinen Büchern: Gesell-

schaftslehre, 3. Auf!., Leipzig 1930; Tote und lebendige Wissenschaft, Kleines

Lehrbuch der Volkswirtschaftslehre, 4. Aufl., Jena 1935 [5. Aufl., Graz 1967];

Erkenne Dich selbst (Pneumatologie), Jena 1935 (= Ergänzungsbände zur Samm-

lung Herdflamme, Bd 6); für die Natur: Naturphilosophie, Jena 1937 (= Ergän-

zungsbände zur Sammlung Herdflamme, Bd 7) [2. Aufl., Graz 1963, Bd 15 der

Gesamtausgabe].