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neuesten „Modelle“, bestehend aus Stern und Planeten, zugrunde gelegt werden,

verfahrenmäßig bedeuten sie genau dasselbe! Stets werden:

(a)

die Erscheinungen (Qualitäten) als E r g e b n i s s e der Atome betrachtet

und nicht etwa umgekehrt, und

(b)

werden eben gerade dadurch die messenden, mathematischen Bestimmun-

gen des Gegenstandes erst möglich.

Die methodische Notwendigkeit dieser drei Tendenzen des Ursachenbegriffes

ist so durchschlagend und unentrinnbar, daß sie sich auch in den Geisteswissen-

schaften durchsetzen, soweit der Ursachenbegriff wirklich angewendet wird, zum

Beispiel wenn das Vorstellungselement als Atom der Assoziationsmechanik, das

wirtschaftliche Gut oder seine Nutzgröße als Atom der Markt- und Preismechanik

erscheint, woraus dann Quantifizierung folgt.

II. Die Unterstellung der Ursächlichkeit

Wir gehen zur Erörterung unserer ersten Frage über, welche lau-

tet: Wenn Ganzheit besteht, ist dann überhaupt noch Unganzheit,

Haufenartigkeit möglich? Diese Frage muß not- / wendig jeder

verneinen, der den Begriff und das Dasein echter Ganzheit an-

erkennt. Soll Ganzheit überhaupt sein, dann muß alles Ganzheit

sein! Denn Ganzheit kann nirgends halt machen. Jede Ganzheit

muß einer höheren Ganzheit eingegliedert sein, bis zu einer höch-

sten. Gibt es aber eine höchste Ganzheit, dann kann nichts sein,

was ihr nicht angehörte.

Darum ist für uns allein wesentlich die zweite Frage: Wie ist das

ursächliche Verfahren überhaupt denkbar, wenn es grundsätzlich

nichts Unganzes in der Welt gibt, und wie ist der Tatbestand der

Naturwissenschaften dann zu erklären?

Die Antwort liegt im Begriff der „Ursächlichkeit“ als einem blo-

ßen G r e n z b e g r i f f . Mechanische Ursächlichkeit im strengen

Sinne kann es nicht geben, wenn Ganzheit überhaupt in der Welt

ist. Aber es gibt Dinge, die vom Standpunkt bestimmter Ganz-

heiten „einander fremd“ sind, die darum in dem inneren, sinn-

vollen Wesen ihrer eigenen Gegliedertheit nicht zu erfassen sind.

Was auf solche Weise fremd und unganz erscheint, kann nach rein

äußerlichen Merkmalen betrachtet werden, es kann so betrachtet

werden, als ob es unganzheitlicher, als ob es rein aggregativer

oder haufenartiger Natur wäre; als ob es nicht sinnvolles Glied

eines lebendigen Ganzen, sondern mechanische Folge seiner zeit-

lichen Antezedentien wäre. „U r s ä c h l i c h k e i t “ i s t e i n e