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[XXI/XXII]

fremd bleibt, ähnlich wie der Uhrmacher die Uhr macht, sie auf-

zieht und aus dem Hause schickt. Der Pantheismus nimmt den ent-

gegengesetzten Weg. Gott ist ihm i n der Welt, Gott geht ihm in

der Welt unter, die Natur ist ihm selbst göttlich, die Erde, die wir

treten, ist Gott (so, wenn der Pantheismus streng zu Ende gedacht

wird). Der Theismus nimmt beide Gedankengänge in sich auf

indem er Gott als überweltlich und seiner selbst mächtig, das heißt

als Persönlichkeit denkt — zugleich aber sein Mitdabeisein in der

Welt nach Art einer fortdauernden schöpferischen Mitwirkung am

Leben der Welt, eines Befassens und Haltens der Welt sich vorstellt.

Die grundsätzliche Gleichheit aller dieser Begriffe, die Einheit

aller dieser Fragenkreise durch alle idealistischen Lehrgebäude hin-

durch, wird dieses Buch zu beweisen haben. Sie wird aber außer-

dem klar, wenn wir dagegen den E m p i r i s m u s ins Auge fassen.

Überall steht der Begriffsbildung des Idealismus eine entsprechende

seines Gegenspielers, des Empirismus, entgegen.

Dem Gottesbegriffe oder Theismus im weitesten Sinne steht der

A t h e i s m u s gegenüber. Hier zeigt sich auch klar die Natur aller

Ü b e r g a n g s b e g r i f f e und Vermittlungen. Je mehr der

echte Theismus durch Pantheismus — Gott geht in der Welt unter,

Gott entschwindet — gefährdet wird, und je mehr er durch Deis-

mus gefährdet wird — Gott ist der Welt fremd; in ihr walten rein

mechanische Naturgesetze; es ist für die Wissenschaft genau so viel,

als wenn es Gott nicht gäbe; die Annahme Gottes ist überflüssig —,

um so mehr nähert er sich dem Atheismus oder schlägt er in Atheis-

mus um. Ist das Übersinnliche dann zurückgedrängt oder gar ver-

loren, so können, ja müssen die anderen systemtragenden Begriffe

immer mehr / die Gestalt des Empirismus annehmen. Dem Atheis-

mus entspricht dann mehr oder weniger unmittelbar

der A k o s m i s m u s , die Weltlosigkeit. Denn der Begriff

einer als Gesamtganzes in Gott befaßten Welt geht mit dem Athe-

ismus, oder mit der Annäherung an ihn und den Deismus, verloren.

— Fällt das Übersinnliche, so fällt nicht nur der Begriff Gottes, es

fällt auch der Begriff der Idee, damit auch jener des Dinges und der

Substanz. Es tritt an ihre Stelle

der R e l a t i o n s b e g r i f f oder, was dasselbe ist, der ma-

t h e m a t i s c h e

F u n k t i o n s b e g r i f f .

Der

Dingbegriff

wird auch in der Logik und Verfahrenlehre in den Relationsbegriff