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volle oder die Ebenbildlichkeit oder der Rang usw., was schon über
das Endliche und Bedingte hinausführte; sondern es sind diejeni-
gen Grundweisen der Ganzheit, welche das jeweils Endliche, Be-
dingte, selber von h ö h e r e r E b e n e h e r gesetzt erscheinen
lassen. Dies zeigt sich zuerst in der Rückverbundenheit.
B. Die R ü c k v e r b u n d e n h e i t
Indem das Ausgliedernde im Ausgegliederten nicht untergeht,
sondern dieses zugleich ideell in sich behält — gleichwie das / ge-
sprochene Wort als Wort ausgegliedert ist und doch im Sprechenden
als Gedanke innebleibt —, hat das Ausgegliederte zweierlei Sein: das
Mit-sich-selbst-Gleiche und das innegebliebene oder selbfremde
Sein
1
. Damit ist offenbar, wie in der Rückverbundenheit das mit
sich selbst Einerleisein des Dinges (des ausgegliederten Gliedes)
überschritten ist. Es zeigt sich ein Sein, das den Vorrang vor der
bloßen Einerleiheit, der eigentlichen Endlichkeit, hat und als ein
Sein auf anderer Ebene — in diesem Sinne als ein Ü b e r s e i e n -
d e s — auftritt. H i e r m i t i s t e i n Ü b e r s e i e n d e s a u f -
g e d e c k t u n d a l s B e d i n g u n g d e s D a s e i n s e r -
k a n n t , nach den Sätzen: Rückverbundenheit ist vor Ausgliede-
rung; Ausgegliedertheit oder Mit-sich-selbst-gleich-Sein ist nur
durch Rückverbundenheit möglich
2
.
Dasselbe Bild zeigen die A b l e i t u n g e n aus der Rückverbun-
denheit. Was von der Rückverbundenheit gilt, gilt notwendig auch
von ihren Ableitungen, Unterkategorien und Begriffen. Mitte, Mit-
tewendigkeit, Abgeschiedenheit, Gezweiung, Unberührbarkeit der
Glieder, „nichts ist nur Mitte, nichts ist nur Umkreis“, Vielmittig-
keit (jedes Glied gründet in mehreren Mitten, jede Mitte gliedert
mehrere Ganzheiten aus) — alle diese und andere Begriffe beweisen
das gleiche wie die Rückverbundenheit selbst, beweisen das Über-
endliche am Grunde des Endlichen.
1
Vgl. mein Buch: Kategorienlehre,
I
.
Aufl., Jena 1939, S. 232 ff. und oben
S. 42 f.
2
Kategorienlehre, S. 274 und 300 f.