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ser Art in uns zu verschaffen. In den Empfindungen des Heißhun-

gers, des Schmeckens rühren wir an die Grenzen der Welt. Ähnliches

geschieht in den inneren O r g a n e m p f i n d u n g e n , beson-

ders bei Krankheiten, und ferner im s i n n l i c h e n G e -

s c h l e c h t s l e b e n .

Dieses Vorbewußte ist aber niederer, urmäßiger Art. Wir heißen

es das e l e m e n t a r i s c h o d e r p h y s i o l o g i s c h V o r -

b e w u ß t e oder auch das Vorbewußte der Gezweiung höherer

Ordnung des Geistes zum Unterschiede von der Eingebung, die das

höhere, das g e i s t i g V o r b e w u ß t e vertritt.

Was in dieser vorbewußten Gezweiungstätigkeit ans Licht ge-

bracht wird, ist dem irdischen Leben des Geistes unentbehrlich und

von entscheidender Bedeutung. Es sind die sinnlichen Lebensinhalte,

die Inhalte vegetativer Vitalität, die hier zur Grundlegung kom-

men. Das gesamte innere Sinnesempfinden, das niedere Begehrungs-

vermögen, das Triebleben, die Leidenschaften, sofern sie irgendwie

an die Verrichtungen des leiblichen Organismus gebunden sind, ge-

hören hierher. Der Nahrungstrieb (Empfindungen von Hunger und

Durst) und die sogenannten Gemeingefühle (die rein vegetativen

Empfindungen, sogenannte Vitalität) und ferner insbesondere auch

der Geschlechtstrieb sind die hervorstechendsten.

Wir nennen den Inbegriff dieser seelischen Inhalte: i n n e r e

S i n n l i c h k e i t . Wie die Eingebung als Sinnlichkeit höherer /

Ordnung den höheren Geistesgrund bildet

1

, so die innere Sinn-

lichkeit oder Sinnlichkeit niederer Ordnung den n i e d e r e n

G e i s t e s g r u n d . Eine vollkommen scharfe Abgrenzung der

inneren von der äußeren Sinnlichkeit (Sinnesorgane) ist zwar nicht

möglich (Beispiel: Schmerzsinn der Haut!), dennoch besteht die

Unterscheidung zu Recht.

In gewissem Maße sind auch bei der inneren Sinnlichkeit Darbie-

tung — Annahme — Vollzug zu unterscheiden. Die meisten Empfin-

dungen der inneren Sinnlichkeit sind wohl vorbewußt bedingt und

daher „unwillkürlich“ gesetzt, dargeboten; aber die Annahme ist

keineswegs durchaus zwangsläufig, wie die „Enthaltsamkeit“ und

„Selbstbeherrschung“ im Triebleben jeder Art beweist. Eben das-

selbe gilt vom Vollzuge, der sich nach der Art der Annahme richtet.

1

Siehe oben S. 261 f.