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das „Setzen“ als solches noch nicht Wollen ist, sondern erst im letz-

ten Stadium — wo es schon alle Geistesstufen, schon den ganzen

Menschen zur Grundlage hat —, wurde früher auseinandergesetzt.)

Doch ist hier nicht der Zusammenhang, in dem eine Theorie des

gesamten zweckbestimmenden und wirkenden Bewußtseins, der

p r a k t i s c h e n V e r n u n f t , zu entwickeln wäre. Jedoch sei

noch zum Unterschiede von Denken und Gestalten (dem inneren

geistigen Vollzug) hervor gehoben, daß die Zweck- / Setzung, daß

W o l l e n u n d H a n d e l n k e i n e i g e n e s A p r i o r i

h a b e n .

Es war unrichtig, dem Willen die „Gesinnung“ oder den „kate-

gorischen Imperativ“ zum Apriori zu geben. Der Wille ist nur

dann richtig: wenn das Gewollte richtig ist! Damit ist aber alles ge-

sagt. Denn das Gewollte ist entweder im Verhältnisse zu dem ande-

ren Geiste gegeben und es entscheidet dann das Enthaltensein in

dem Objektiven der Gezweiung, die Mittewendigkeit, der objek-

tive Gesichtspunkt des richtigen Enthaltenseins: die G e r e c h -

t i g k e i t . Sie wird durch das G e w i s s e n gewußt

1

. Oder das

Gewollte ist richtig in dem Verhältnisse zu dem Gegenstande und

hier entscheidet die Richtigkeit des Wissens (in den Schritten der

Selbstunterscheidung vom Gegenstande), das heißt die W a h r -

h e i t

2

; oder endlich das Gewollte ist richtig im Verhältnisse zur

Gestalt und hier entscheidet die volle Darstellung der Idee in der

Gestalt, die Vollkommenheit der Gestaltannahme; diese äußert

sich im G e f a l l e n oder Schönheitsbewußtsein

3

. In der Gerech-

tigkeit, in der Wahrheit, in der Schönheit ist das Apriori offenbar;

ein e i g e n e s A p r i o r i b l e i b t f ü r d e n W i l l e n

n i c h t ü b r i g , d a e r n u r d i e S e t z u n g a u s d e n

G e s a m t v o r a u s s e t z u n g e n d e s G e i s t e s i s t . Im

Schöpferischen dieses „Setzens“ liegt dieselbe F r e i h e i t beschlos-

sen wie im „Setzen“ auf den früheren Geistesstufen.

Wissen und Wollen, das ist das klare Ergebnis der Untersuchung,

sind im strengen Sinne gar kein echtes Gegensatzpaar. Diese Gegen-

überstellung meint denn auch im gesunden Sprachgebrauche ganz

1

Siehe oben S. 241 und 258.

2

Siehe oben S. 241 f.

3

Siehe oben S. 250 ff.