N e u n t e r A b s c h n i t t
Die auf j eder Stufe wiederkehrenden Teilinhalte des Geistes
(Die Seitengliederung auf allen Stufen)
I. Die Teilinhalte
Jede Ganzheit gliedert sich in Stufen aus (Tiefengliederung); in-
nerhalb der Stufen aber kommen bestimmte Inhalte zur Erscheinung
(Seitengliederung), die auf allen Stufen wesentlich dieselben sind
und immer wiederkehren. Zum Beispiel kehren auf der Stufe der
Menschheit, des Kulturkreises, des Volkstumes dieselben Grund-
inhalte: Religion, Wissenschaft, Kunst, immer wieder; oder es keh-
ren auf den Stufen der Pflanze: Wurzel, Blatt und Blüte, dieselben
Leistungen oder Inhalte wieder, wie Aneignung und Ausscheidung
(Assimilation und Dissimilation, Stoffwechsel), Säftekreislauf usw.
Wir nennen diese auf allen Stufen als Teile des Inhaltes der Ganzheit
wiederkehrenden Erscheinungen: T e i l i n h a l t e o d e r T e i l -
g a n z e der Stufen. Wir könnten sie auch „Seitenganze“ zum Un-
terschiede von den „Stufen“ oder Tiefengliederungsganzen nennen,
oder auch Grundeigenschaften, Grundinhalte, Teilbezirke, Teil-
gebiete des Ganzen. Die T i e f e n g l i e d e r u n g h a t a u f
a l l e n S t u f e n g r u n d s ä t z l i c h d i e s e l b e S e i t e n -
g l i e d e r u n g .
Es gibt im Geiste nur zwei grundsätzliche Teilinhalte oder Teil-
ganze, die auf allen seinen Stufen wiederkehren: das Geschaffen-
Werden und das Schaffen; das Auf nehmen, Schauen, / Empfangen
und das Weitergeben des Geschauten, das Ausgliedern auf eigener
Ebene. Wir bezeichnen kurz das eine als E m p f ä n g l i c h k e i t
o d e r S c h a u e n (je nachdem es als möglich oder schon wirklich
gefaßt wird), das andere als A u s g l i e d e r u n g s k r a f t o d e r
S c h a f f e n . Dies sind die zwei Seelen, die in jeder Brust wohnen.