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3.
Die Eingebung ist bestimmend und führend — der schöpferi-
sche, geniale oder s c h a u e n d e M e n s c h . Hier handelt es sich
um eine formale Einteilung, zum Unterschiede von der früheren,
die inhaltlich war. Der schauende Mensch kann in Wissenschaft und
Kunst, aber auch in der Religion, im Staatlichen sich zeigen.
4.
Das eigene Setzen und Schaffen ist bestimmend — der a u s -
f ü h r e n d e M e n s c h im Sinne des Handelns (denn auch der
„schauende Mensch“ führt aus, aber auf einer anderen / Ebene:
Denken, Gestalten). Je nach der Verbindung mit „3.“ kann er mit
oder ohne Genialität sein. Der ausführende Mensch mit Eingebung,
der H e l d . Je schwächer das Schauen (3.), um so mehr geht die
Tatkraft in bloßen Eifer und Fleiß oder in Betriebsamkeit über.
(Das leere Hasten und „Organisieren“ — die Krankheit unserer
Zeit.)
Dazu kommt noch als Unterteilung
3 a. und 4a. Wird in der Eingebung wie im Setzen die Sinnlichkeit
(innere und auch äußere Sinnlichkeit) maßgebend, so entsteht statt
des geistig gerichteten Menschen ein s i n n l i c h g e r i c h t e t e r
M e n s c h von sonst gleicher Art. Die Leidenschaften, Triebe,
Instinkte, sinnlichen Bedürfnisse (das Vegetative, Essen, Schlafen,
aber auch Vitalität) treten dann hervor. Der schöpferische Mensch
solcher Art schlägt ins D ä m o n i s c h e , der ausführende solcher
Art ins G e n i e ß e r i s c h e
1
.
In Schlagworten können wir die vier Menschenarten bezeichnen:
der H e i l i g e , d e r H e l d , d e r s c h a u e n d e M e n s c h ,
d e r a u s f ü h r e n d e M e n s c h . Wie der eine in den anderen
übergeht und an ihm teilhat und inwiefern die Abweichung in das
Sinnliche stattfindet, wurde bemerkt.
Dieses Verhältnis ist von den Temperamenten auch auf die R a s -
s e n in sinngemäßer Weise übertragbar, bei denen gleichfalls das
mehr Metaphysische oder das Sittlich-Innige, wie das mehr Schöp-
ferische oder Ausführende (mit mehr oder weniger Hinneigung zur
Sinnlichkeit) hervortritt.
Diese unsere Einteilung zeigt sich der a l t e n T e m p e r a -
m e n t l e h r e verwandt.
1
Siehe unten S. 300 f.