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Ist dieser große Schritt getan, so bedarf es nun der Behutsamkeit,
damit nicht alles Errungene wieder verlorengehe. Dieses „Vorstoff-
liche“, „Stofflose“, „Vorsinnliche“, dieses sich „Äußernde“, dürfen
wir nicht als bewußten oder dämmerhaften Willen, nicht als Empfin-
den und Vorstellen, n i c h t a l s G e i s t auffassen; oder auch
nur in jener Weise geistartig auffassen, wie zum Beispiel die innere
Tätigkeit der Pflanzen, wie das Leben überhaupt. Es muß genügen,
das Vorstoffliche der Natur nach einem rein formalen Grundsatze,
der das Mechanische überwindet, aufzufassen, nach dem Grundsatze
der Ganzheit in einem rein formalen Sinne.
Denn jede Ganzheit, auch das Naturganze, hat die Weise, sich
zwar in den Gliedern darzustellen, selbst aber nie zu erscheinen. Die
Ganzheit als solche erscheint nicht, sie ist nirgends zu finden. Das
Ausgliedernde wird nicht selbst ausgegliedert, das Formende wird
nicht selbst verformt
1
. Wir können daher jenes Vorsinnliche, Vor-
stoffliche, das in der stofflichen Natur sich darstellt, niemals irgend-
wo als solches antreffen. Wie denn nicht nur die platonische Idee,
die Geist ist, nicht selbst erscheint, sondern sich im Irdischen nur
spiegelt, wie sogar die kosmischen Urkräfte der Anziehung und Ab-
stoßung nach der dynamischen Theorie niemals selbst erscheinen
könnten, sondern aller Wirklichkeit nur zugrunde liegen.
Die einzige Frage, die zu stellen möglich ist, kann daher nur lau-
ten: durch welchen Vorgang das Vorsinnliche, Vorstoffliche zur
Stofflichkeit komme.
Die Antwort hierauf lautet: durch Verräumlichung.
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Will man erklären, was „Verräumlichung“ sei, dann darf man
nicht in mystische Nebel und Fernen schweifen, sondern muß sich an
die naheliegende, handfeste Erfahrung halten. Es sind die Urquali-
täten der Natur, die hier einzig und allein in Frage kommen. Wel-
che Urqualitäten oder vorstofflichen Wesenheiten es sind, die sich in
der Natur darstellen, läßt sich schwer beantworten. Die Alten nah-
men vier Elemente — vorzustellen gleichsam als „Elementargeister“
— an. Die klassische Mechanik verbannte alle Qualitäten und kannte
nur die Bewegung letzter Teilchen im Raume, der Atome (die aber
doch auch zuletzt eine Äußerungsweise sein muß — wessen?). Was
uns als Qualitäten erscheint, Licht, Wärme, Elektrizität, Schwere
1
Siehe oben S. 37 ff., 41 ff. und unten S. 337 ff. (Das Wesen der Zeit).