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ist, vielmehr ragt es noch über das Sein hinaus an Erhabenheit und
Kraft“
1
. — Als „jenseits“
(έπέκεινα)
der Ideen ist die Idee des
Guten, Gott, nicht mit den anderen Ideen vermischt; Platon ver-
meidet damit den P a n t h e i s m u s . —
/
Die angegebenen Kategorien bezeichnen ein verhältnismäßiges
Nicht-Sein im Vergleiche zu dem wahrhaft Seienden, ein
μή όν
(= nicht da sein), das aber, wie wir schon hervorgehoben, zu unter-
scheiden ist von dem
oύκ όν —
nichts sein, überhaupt nicht sein
(μή όν
und
oύκ όν
dürfen nicht verwechselt werden). Die Idee des
Guten ist unaussprechbar, aber mit der Sonne unter den sinnlichen
Dingen zu vergleichen
2
.
Die Gemeinschaft der Ideen wird von Platon nach ihrer ontologischen Mög-
lichkeit hin (seiend oder verhältnismäßig nichtseiend,
μή όν)
im „Sophistes“ be-
handelt, in der sogenannten Dialektik. Die Gemeinschaft der Ideen, sagt Platon
dort, wird durch die „dialektische Wissenschaft“ festgestellt, welche das Trennen
(
διαιρείσθαι
)
und Verbinden der Gattungen
(
γένη
)
untersucht
3
. Einige von den
Ideen (Gattungen, Begriffen) sind fähig, in Gemeinschaft zu treten, andere nicht.
„Wer also das zu vollführen [zu untersuchen] imstande ist, der wird Eine Idee
durch Vieles hindurch, wobei jedes einzeln abgesondert dasteht, überall verbreitet,
und viele voneinander verschieden [Ideen] von außen her durch Eine umfaßt,
und wiederum Eine in allen den Vielen in Eins zusammengefaßt und viele gänz-
lich [voneinander] abgesondert genau wahrnehmen. Dies aber heißt nach
Begriffen zu unterscheiden wissen: (zu unterscheiden) inwiefern jegliches in
Gemeinschaft treten könne und inwiefern nicht.“
4
Eine weitere Untersuchung über das Reich der Ideen findet sich leider bei
Platon nicht, wodurch manche Schwierigkeiten unaufgeklärt blieben.
B.
Die i n n e r e n S c h w i e r i g k e i t e n d e r P l a t o n i -
s c h e n I d e e n l e h r e u n d d i e D e n k a u f g a b e n , w e l -
c h e j e d e I d e e n l e h r e z u l ö s e n h a t
Die Fragen und Denkaufgaben, welche der Begriffszusammen-
hang jeder Ideenlehre stellt, werden wir in der Folge gründlich zu
1
Staat, 509 b:
„Καί τοϊς γιγνωσκομένοις τοίνυν μη μόνον τό γιγνώοχεσθαι φάναι
ύπό τού άγαθού ηαρεϊναι, άλλά καί τό είναι τε καί τήν ούοίαν ύπ' έκεί- νου αύτοϊς
προοειναι, ούκ ονσίας όντος τού άγαθοϋ, άλλ’ ετι έπέχεινα τής ούοίας πρεσβεία καί
δυνάμει
ύπερέχοντος.“
Platons Staatsschriften, griechisch und deutsch,
herausgegeben von Wilhelm Andreae, Teil 2: Staat, Jena 1925, S. 526 (= Die
Herdflamme, Bd 6). — Siehe auch oben S. 405, Anmerkung 3.
2
Platon: Staat, 532 cf.
3
Platon: Sophistes, 253 d.
4
Platon: Sophistes, 253 d f.