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b i 1 d e r,
παραδείγματα,
die Dinge die Abbilder und Nachahmun-
gen,
όμοιώματα, μιμήσεις
1
.
Als Muster oder Vorbilder der Dinge
sind die Ideen sowohl das G e l t e n d e w i e d a s N o r m -
g e b e n d e für die Dinge; und für die Dinge erscheint das, was
sie nachbilden, die Idee, als Zweck und Ziel ihres Daseins; die te-
l e o l o g i s c h e B e d e u t u n g der Idee
2
.
Weiterhin ist die Idee gegenüber der formlosen Materie, dem
άπειρον,
das Gestaltgebende,
πέρας,
und die wirklichen Dinge sind
das aus beiden (Form und gestaltlosem Stoffe) Gemischte,
το μικτόν
.
Als das wahrhaft Seiende sind sie ferner das bei sich selbst Bleibende
und Ungeteilte,
ταύτόν, άμερές,
die Materie und die Dinge dagegen
das Andere und Geteilte,
θάτερον, περιστόν
(„Philebos“).
Die e r k e n n t n i s t h e o r e t i s c h e B e d e u t u n g d e r
I d e e ist mit folgenden Worten Platons klar gekennzeichnet: „Von
den Dingen sagen wir: sie würden gesehen, aber nicht erkannt, von
den Ideen dagegen, sie würden erkannt, aber nicht gesehen.“
3
Wie
die Sinnendinge,
αισθητά,
in der Wahrnehmung,
αϊσ
/
θηοις,
g e s e h e n werden, so werden die Ideen von unserem Verstande
e r k a n n t ; in diesem Verhältnisse ist die Idee Gegenstand der
Erkenntnis, Gedankending, Geistesding (das
νοητόν
oder
έπιστητόν
der Erkenntnis,
νόησις
oder
έπιστήμη).
Die Ideenschau, das
heißt intuitive Erkenntnis, intuitives Denken
(νόησις),
das sei-
nen Gegenstand mit einem geistigen Blicke erfaßt, hat Wahrheit an
sich. Eine Unterstufe der
νόησις
ist die
διάνοια,
das diskursive oder
zerlegende Denken, das von Schritt zu Schritt vorwärts schreitet.
Dagegen hat die sinnliche Wahrnehmung,
αϊσθησις,
nur schwan-
kende Geltung; ihr entstammt die Meinung,
δόζα
4
.
Die Idee als Gedankending
(νοητόν, έπιστητόν)
schließt zugleich
1
Platon: Staat, 484 c; Timaios, 38 b, 49 a.
2
Die Ansicht Lotzes, daß Platon unter den Ideen nur die Geltung verstanden
hätte, welche von den Neukantianern aufgenommen wurde, ist abzulehnen, wie
man sie denn auch von neukantischer Seite selbst bereits wieder fallen ließ. —
Hermann Lotze: Logik, Drei Bücher vom Denken, vom Untersuchen und vom
Erkennen, Leipzig 1912, §§ 318 ff. (= Philosophische Bibliothek, Bd 141).
3
Platon: Staat, 507 b, deutsch von Wilhelm Andreae: Platons Staatsschriften,
Teil 2: Staat, Jena 1925, S. 519 (= Die Herdflamme, Bd 6).
4
Vgl. Platon: Theaitetos oder Vom Wissen, in der Übersetzung von Fried-
rich Schleiermacher neu herausgegeben von Curt Woyte, Leipzig 1916, 151 e ff.
(= Reclams Universalbibliothek, Bd 6338—39); Staat, 476 d ff., 478 ff., 511 d f.