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deln usw. wieder. Man kann daher von einem Stufenwerte der Teil-
inhalte sprechen (Schlangenblut, Fischblut, Kunst auf der Stufe
der Menschheit oder völkische Kunst auf der Stufe des Volkstums
und des völkischen Staates usw.).
Diese Klarstellung der Ausgliederungsordnung aller Ganzheiten
mit der grundlegenden Unterscheidung von Teilinhalten oder Sei-
tengliederung und Stufe oder Tiefengliederung gibt uns eine un-
schätzbare Unterlage für die Beantwortung der Frage, wovon Ideen
angenommen werden dürfen. Die Antwort lautet und kann allein
lauten:
Es g i b t n u r I d e e n v o n d e n S t u f e n a l s d e n
k o n k r e t e n G a n z h e i t e n , n i c h t a b e r v o n d e n
a u f a l l e n S t u f e n w i e d e r k e h r e n d e n T e i l i n -
h a l t e n d e r G a n z h e i t e n .
Der Umstand, daß die Teilinhalte oder Teilganzen als Grund-
eigenschaften auf allen Stufen derselben Ganzheiten immer wieder-
kehren, verleiht ihnen nämlich — äußerlich gesehen — ähnlichen
Charakter der „Allgemeinheit“ wie den höheren Stufen. Zum Bei-
spiel ist das Allgemeine eines Pferdes sowohl die Eigenschaft,
„Säugetier“ oder „Tier“ überhaupt zu sein — höhere Stufe, e c h t e
I d e e , wie auch die Eigenschaft „Gebären lebendiger Jungen“ —
Teilinhalt, Grundeigenschaft, die auf jeder Stufe wiederkehrt,
k e i n e I d e e ! Diese beiden „Allgemeinheiten“, die von der
b i s h e r i g e n
L o g i k
n i c h t
g e t r e n n t
w u r d e n ,
sind aber von Grund auf zu unterscheiden.
Die höhere Stufe, deren Glied eine bestimmte Ganzheit ist, ist ein
ganz anderes Allgemeines als die Teilinhalte oder Grundeigenschaf-
ten, die sich durch alle Ganzheiten der betreffenden Stufenleiter
hindurchziehen. Die Stufe „Tier“ und / „Säugetier“ ist das Kon-
kret-Allgemeine; und jedem konkreten Allgemeinen entspricht
eine Idee; die Grundeigenschaft des „Gebärens lebender Jungen“,
„rotes, warmes Blut“ ist dagegen eine bestimmte inhaltliche Weise
der Ganzheit „Säugetier“, die sich durch alle Stufen hindurchzieht
und darum zwar auch als etwas „Allgemeines“ erscheint, da es ja
nicht nur einem einzigen Tiere angehört, aber in ganz anderem
Sinne ein Allgemeines ist: eine allgemeine Eigenschaft vieler kon-
kreter Ganzheiten (bestimmter Tiere), eine auf allen Stufen wie-
derkehrende Grundeigenschaft, ein Formell-Allgemeines. Unter-