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fruchtbare Arbeitsfeld bald die ihm gebührende mutige und be-
sonnene Untersuchung finden!
Der Raum ist Spann eine nicht ableitbare, hinzunehmende
Grundeigenart der stofflichen Welt. Der Geist kann die räumliche
Ordnung nie b e g r e i f e n , sondern nur anschauend erfassen
und deuten.
Ist der Raum eine Besonderheit der stofflichen Welt, so ist die
Zeit eine solche der geistigen und stofflichen Seinsordnung. Sie
ist die Seinsform alles Geschehens, aller Umgliederungen. Um-
gliederungen sind die Folge des unvollkommenen Seins, in dem die
geschaffenen Ganzheiten nie in einmaliger Ausgliederung ihre
Vollendung erreichen und daher zu ständiger Umgestaltung drän-
gen.
Zeit ist also Folge der U n v o l l k o m m e n h e i t der Welt.“
Es ist eine Grundtatsache aller Erfahrung, daß Ganzheit ihr reines
Wesen nie vollkommen erreicht, sondern stets Fehlausgliederungen
zeigt. Kein Lebewesen ist völlig gesund, kein Denkgebäude schlecht-
hin ohne Denkfehler, kein Staat ohne alle Mißstände.“
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Die Akte der Umgliederungen sind die Quelle des Zeitlichen,
sie sind in ihm als das Bestimmende enthalten. Daher kennt Spann
keine leere Zeit, keine Zeit an sich. Zeit steht ihm immer in
enger Beziehung zu bestimmten Umgliederungen. Aus diesen Be-
ziehungen ergibt sich auch die V e r h ä l t n i s m ä ß i g k e i t
oder R e l a t i v i t ä t der Zeit.
Nur die Welt des Bloßstofflichen, des Anorganischen ist Spann
„Natur“ und das Gebiet der Naturphilosophie. Leben ist schon
„begeisteter Stoff“. Es entsteht dort, wo sich Geist mit den vorräum-
lichen Wurzeln des Stoffes verbindet, mit ihnen in die Gezweiung
höherer Ordnung eingeht. Diese Gezweiung höherer Ordnung ist
der tragende Grund der vegetativen Stufe der Wirklichkeit. In
ihr ist Geist an Stoff gebunden; diesen Geist nannte Spann im An-
schluß an Aristoteles auch vegetative Seele. In dieser Stufe werden
die Ausgliederungsakte des Geistes auch durch die Beschaffenheiten
des Stoffes, der mit dem Geist innerlich verbunden ist, entscheidend
mitbestimmt. In ihm aber werden auch jene schaffenden Wesen-
heiten der geistigen Welt wirksam, die Spann I d e e n nennt. In
ihnen sieht er die „greifbaren, die Geschichte, die Gesellschaft, die
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Kategorienlehre, 2- Aufl., Jena 1939, S. 104.