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völkischem Stand usw. — wobei der G e l t u n g s b e r e i c h die-
ser Sätze allerdings nicht überall gleich, vielmehr immer nur nach
Maßgabe der jeweiligen A u s g l i e d e r u n g s f ü l l e vorhanden
ist, das heißt, er ist auf dasjenige beschränkt, was in der Überganz-
heit jeweils wirklich ausgliedernd die Unterganzheit wesensgemäß
bedingt. Das ist im Bereiche von Religion und Kirche sehr viel, im
Bereiche der Stände und Teilstände, z. B. der wirtschaftlichen Be-
rufsstände, wenig. Im übrigen ist die Feststellung der jeweiligen
Ausgliederungsfülle eine Frage der zergliedernden Beobachtung, der
Erfahrung
1
.
Aus dem Begriffe der wechselnden Ausgliederungsfülle der ver-
schiedenen Stufen folgt nicht etwa der Begriff einer schwachen, lok-
keren Ganzheit. Eine lockere Ganzheit gibt es nicht (es sei denn
als kranke). Denn soweit die Ausgliederungsfülle reicht, ist die je-
weilige Ausgliederungs m a c h t über das Ausgegliederte wesens-
gemäß eine unbedingte. Hieraus und aus den früheren Bemerkun-
gen
2
ergibt sich der allgemeine, für die Beurteilung der Vorrang-
verhältnisse der Stufen wichtige Satz:
(19)
Die A u s g l i e d e r u n g s m a c h t d e r h ö h e r e n
ü b e r d i e n i e d e r e n S t u f e n i s t g l e i c h ; a b e r d i e
A u s g l i e d e r u n g s f ü l l e i s t a u f a l l e n S t u f e n u n -
g l e i c h ; ein Satz, der auch in die Form gekleidet werden darf:
Gattung ist vor Art, aber nicht in allen Abstufungen auf gleiche
Weise (nicht mit gleichem Geltungsbereiche). Dieser / Satz wird im
System der Pflanzen- und Tierkunde bestätigt, wo die Zahl der
Unterarten, Arten, die unter eine Gattung, Familie usw. fällt, je-
weils ganz verschieden groß, also die Fülle der Ausgliederung unab-
hängig von der Stufe ist; er wird ferner deutlich in der Logik, wo
sich zeigt: daß das Allgemeinere (Höhere) zwar immer vor dem
Besonderen (Niederen) ist, aber das jeweils Allgemeinere und Hö-
here nicht mit gleicher Wesentlichkeit das Niedere überhöht, so
daß einmal dem höheren Begriffe viele wesentliche, ein andermal
wenige und unwesentlichere Merkmale zukommen.
1
Über das Verhältnis Weltwirtschaft—Volkswirtschaft vgl. meine Unter-
suchung über die Ausgliederungsordnung der Wirtschaft in meinem Buche:
Tote und lebendige Wissenschaft, Kleines Lehrbuch der Volkswirtschaft in fünf
Abhandlungen, 4. Aufl., Jena 1935, S. 75 ff.
2
Siehe oben S. 117 ff.