228
[146/147]
Gut
Unvoll-
kommener
Ausgangs-
zustand
Heilsgut
Tugend-
grund
(Ge-
zweiung)
Tugend
Pflicht
Erlangter
Zustand
der Voll-
endung
Sinnlich- Sinnliche
Leibes-
Gezwei- a)
Die Ge-
a)
keit
Wucherung Übung,
ung tritt Physio-
sollt- Gesund-
(Entfal- oder Ver-
Wandern
2
nur ver- logische
heit
heit
tungs-
kümmerung (Gesund-
mittelt
Lebens-
der
b)
grund-
(Krank-
heits-
in die
kraft
Tugend
Rein-
lage für
das Geist-
ursprüng-
liche)
heit
1
)
beflissen-
heit)
Erschei-
nung
3
b)
Mäßig-
keit
heit
4
D. R a n g f o l g e . M a ß u n d M i t t e .
D a s h ö c h s t e G u t
Alle Tafeln solcher Art lehren, daß die Sittlichkeit für sich selbst
nichts Geistursprüngliches enthalte, sondern dem Geistursprüng-
lichen, dem Handeln und dem Stufenbaue nur die R i c h t u n g
a u f d a s V o l l k o m m e n e gibt. Sie lehren / ferner deutlich,
warum sich diese Richtung auch auf die äußeren Umkreise der
Gesellschaft, auf Wirtschaft und Technik, erstreckt und daher auch
dort von einer Sittlichkeit zu reden ist. Darum gibt es eine „W i r t -
s c h a f t s m o r a 1“, eine „ S t a a t s m o r a 1“, eine „ S t a n d e s -
e h r e“ und so fort.
Diese Tafeln, deren Inhalt im Einzelnen man übrigens wie immer
verbessern mag, zeigen auch an, wie durch die von uns unterschie-
denen Begriffe der R e i c h t u m d e r W i r k l i c h k e i t dann
einströmt, wenn man sich auf die zergliedernde Gesellschaftslehre
stützt. Ohne diese kann die besondere Sittenlehre nicht entfaltet
werden!
1
In der Wirklichkeit gibt es keinen absolut gesunden Körper.
2
Ist kein äußeres Mittel — das wäre das Turngerät, der Wanderstab —, son-
dern gehört als objektives Element der heilenden Gestaltung des physiologischen
Hergangs an.
3
Vgl. mein Buch: Der Schöpfungsgang des Geistes (= Ergänzungsbände zur
Sammlung Herdflamme, Bd 3), Jena 1928, S. 287 ff. (Sinnlichkeit).
4
Kann auf der Ebene der Sinnlichkeit selbst nicht erlangt werden, sondern
nur durch die Einwirkung der höheren geistigen Güter und Tugenden.