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stes; und was ferner heißt: Vorrang der Sittenlehre und Rechts-

lehre;

Einheit von Sittlichkeit und Recht (beide gehören der Wieder-

vervollkommnungsordnung an);

Begründung der Sittenlehre in der Ontologie;

Die Einheit von Sittlichkeit und Recht, statt der Zerreißung bei-

der durch die angebliche „Heteronomie des Rechtes" geht auch auf

die metaphysische überempirische Grundlage zurück, welche schon

in dem uralten Satze Heraklits zum Ausdrucke kommt: „U n d

es n ä h r e n s i c h a l l e m e n s c h l i c h e n G e s e t z e v o n

d e m e i n e n g ö t t l i c h e n

1

. “ Er gilt grundsätzlich auch für

Platon, Aristoteles, Plotin, Thomas von Aquino, Meister Eckehart,

Fichte, Schelling, Hegel, Baader und die Romantiker. In der Durch-

führung verdichtet sich dieser Gedanke des „göttlichen Naturrechts“

zu dem Begriffe der angewandten Gerechtigkeit als dem Haupt-

begriffe der idealistischen Rechtsphilosophie

2

.

/

1

Vgl. Hermann Diels: Die Fragmente der Vorsokratiker, Bd 1, 4. Aufl.,

Berlin 1922, S. 100.

2

Über die Begriffe Freiheit, Zwang, Gleichheit, Brüderlichkeit gibt nicht

die Rechtsphilosophie, sondern die zergliedernde Gesellschaftslehre Auskunft.

Vgl.: Gesellschaftslehre, 3. Aufl., Leipzig 1930, S. 158 ff.; Der wahre Staat,

4. Aufl., Jena 1938, S. 38 ff.; Julius Binder: Philosophie des Rechtes, Berlin 1925,

§§ 10 ff.

Das rechtsphilosophische Schrifttum siehe bei Julius Binder: Philosophie des

Rechtes, Berlin 1925.