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Gottlehre, nannte. Durch seine eigenwilligen, so oft unverständlichen Wortbil-

dungen erschwerte er sich die Wirkung

1

.

/

4 .

G e o r g W i l h e l m F r i e d r i c h H e g e l (1770—1831)

1

„Uns ist die Bewahrung dieses heiligen Lichtes anvertraut,

und es ist unser Beruf, es zu pflegen und zu nähren und dafür

zu sorgen, daß das Höchste, was der Mensch besitzen kann, das

Selbstbewußtsein seines Wesens, nicht erlösche und untergehe.“

Hegel bei Eröffnung seiner Vorlesungen in Berlin, 1819.

a.

Darstellung

Hegel kann im Zusammenhange unserer Aufgabe nur kurz be-

handelt werden. Wir erreichen das Ziel, sein Eigentümliches neben

Schelling zu verstehen, am besten, wenn wir seine Entwicklung mit

jener Schellings vergleichen.

Schelling machte zuerst seinen Weg von der Wissenschaftslehre

zur Natur- und Identitätsphilosophie. Die Weiterentwicklung, die

er nimmt, geht dann dahin, die „Indifferenz des Absoluten“, welche

im Begriffe der Identität liegt, in Differenzen aufzulösen. In seiner

Schrift „Philosophie und Religion“ (1804) wird zuerst das Absolute

1

Carl Christian Friedrich Krause: Vorlesungen über das System der Philo-

sophie, 1828, 2. Aufl., Leipzig 1889; Lebenlehre oder Philosophie der Geschichte

zur Begründung der Lebenskunstwissenschaft, 1843, 2. Aufl., herausgegeben von

Paul Hohlfeld und August Wünsche, Leipzig 1904.

Über F r i e d r i c h S c h l e i e r m a c h e r , der Schelling nahestand, siehe

unten S. 313.

2

Hegel kann man nicht für sich, sondern erst nach Fichte und Schelling stu-

dieren. Am besten hält man etwa folgende Reihenfolge ein: Philosophie der Ge-

schichte, mit einer Einleitung und Anmerkungen herausgegeben von Friedrich

Brunstäd, Leipzig 1907 (= Reclams Universalbibliothek, Bd 4881—85). — Zur

Einführung in Hegel dienen überhaupt am besten die Vorlesungen, welche ver-

ständlicher sind als die Bücher. — Phänomenologie des Geistes (1807), Sämtliche

Werke, Bd 2, Berlin 1832; Enzyklopädie der philosophischen Wissenschaften

im Grundrisse, in 2. Aufl. neu herausgegeben von Georg Lasson, Leipzig 1920

(= Philosophische Bibliothek, Bd 33); Wissenschaft der Logik, Sämtliche Werke,

Bd 3 und 4, Berlin 1833—34; Hegels Schriften zur Gesellschaftsphilosophie, her-

ausgegeben von Alfred Baeumler, Jena 1927 (= Die Herdflamme, Bd 11). — Ein-

führung: Kuno Fischer: Geschichte der neueren Philosophie, Bd 8: Hegels Leben,

Werke und Lehre, 2. Aufl., Heidelberg 1911. — Wertvolle Hilfsmittel: Hermann

Glockner: Hegel-Lexikon, 4 Bde, Stuttgart 1935 ff. — Georg Wilhelm Friedrich

Hegel: Sämtliche Werke, 18 Bde, Berlin 1832 ff.; Neudruck, Jubiläumsausgabe,

herausgegeben von Hermann Glockner, 20 Bde, Stuttgart 1927 ff.; Sämtliche

Werke, herausgegeben von Georg Lasson, Leipzig 1930 ff.