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Indem jede Setzung dialektisch sich selbst verneint, entstehen

jene reinen Denkgestalten, Vernunftformen, die man von alters

her „Kategorien“ nennt. Die H a u p t k a t e g o r i e n sind nach

Hegel: S e i n , W e s e n u n d B e g r i f f .

Der wesentliche Gedankengang Hegels ist: daß den Beginn das

leere S e i n mache, welches dialektisch in sein Gegenteil, das

N i c h t s , umschlage; daß die Synthesis von Nichts und Sein das

W e r d e n ergebe; und sich im Fortgange dieses Verfahrens die

Grundkategorien als jene des absoluten Gedankens, der absoluten

Vernunft, das heißt des absoluten Ansichseins — „Gott vor Er-

schaffung der Welt“ — ableiten lassen. So ergeben sich diese Grund-

kategorien: (1) Sein, (2) Wesen, (3) Begriff. Die Lehre vom Sein, so

erläutert Hegel diese Unterscheidung

1

, ist die Lehre vom Gedan-

ken unmittelbar, an s i c h ; die Lehre vom Wesen die vom Sein

in seiner Reflexion und Vermittlung oder dem Begriffe für

s i c h ; die Lehre vom Begriffe ist die Lehre vom Gedanken in

seinem Zurückgekehrtsein (vom Objekte) in sich selbst, seinem

B e i s i c h s e i n , dem Gedanken an und für s i c h . Bei

diesen drei Hauptunterscheidungen ergeben sich (nach der „Logik“)

noch folgende Hauptunterteilungen:

S e i n (Qualität, Quantität, Maß),

W e s e n (Wesen, Erscheinung, Wirklichkeit),

B e g r i f f (subjektiver Begriff, Objektivität, Idee).

Die weiteren Unterteilungen zeigt folgende Tafel:

I.

S e i n

(Der Begriff an s i c h oder in seiner Unmittelbarkeit)

A.

Q u a l i t ä t

1.

Qualität

a. Sein

a.

Nichts

b.

Werden

2.

Dasein

a. Dasein

b.

Endlichkeit

c.

Unendlichkeit (bloße Verneinung des End-

lichen, daher „negative oder schlechte Un-

endlichkeit“)

1

Hegel: Enzyklopädie der philosophischen Wissenschaften im Grundrisse, in

2.

Auflage neu herausgegeben von Georg Lasson, Leipzig 1920, § 83 (= Philo-

sophische Bibliothek, Bd 33); Wissenschaft der Logik, Sämtliche Werke, Bd 3,

Teil 1, Abt. 1, Berlin 1833, S. 50 ff.