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Aristoteles: Form (rein einwohnend);

Neuplatoniker: Idee (wesentlich Platonisch), aber auf dem Grunde von Ema-

nationen (Seinsstufen);

Scholastik: „substantiale Form“ (Substanz), vermittelnd zwischen der Platoni-

schen und Aristotelischen Fassung;

Leibniz: Substanz, Monade (der Ideenbegriff in dynamischer Fassung, als

Selbsttätigkeit, Gesetz — aber Gefahr, die Monade als isoliertes geistiges Atom zu

fassen);

Dialektik Fichtes, Schellings, Hegels: die Setzungsschritte entsprechen den

Ideen;

Spätlehre Schellings: die göttlichen Potenzen.

Kant: das Apriori (ein abgeschwächter, bedingter Ideenbegriff), dazu noch die

„Ideale“ der reinen Vernunft und die „Postulate“ der praktischen Vernunft als

Entsprechungen zu echten Ideen.

Z u s a t z ü b e r V e r s c h i e d e n h e i t u n d Ü b e r e i n s t i m m u n g d e s

g r i e c h i s c h e n u n d d e s d e u t s c h e n I d e e n b e g r i f f e s

Zu dem Befremdlichsten für den Menschen von heute gehört der Ideenbegriff.

Die Platonische Idee erscheint ihm als heilige Sage, mit der man in einer wissen-

schaftlichen Philosophie unmöglich Ernst machen könne. Die Formen des Aristote-

les teilen schließlich dieses Schicksal.

K a n t wagte noch nicht, seine apriorischen Denkweisen auch als die erzeugenden

Mächte des Erkennens und der Wirklichkeit zu behandeln. Das Wort „Idee“ ver-

wendete er für das Unbedingte des Vernunftgebrauches, davon ist hier natürlich

abgesehen worden.

F i c h t e tat diesen großen Schritt. Das sich selbst setzende Ich war ihm die

erzeugende Urmacht, die Weisen, Kategorien seines Sich-Setzens waren die erzeu-

genden Einzelmächte (also den Ideen entsprechend).

S c h e l l i n g faßte das Ich von Anfang an bewußt als das Allgemeine und

Absolute und setzte daher die erzeugenden Mächte in die Selbstsetzung des Ich

sowohl wie in die Selbstsetzung der Natur.

H e g e l faßt die Idee ebenso wie Schelling, nur trat der rein logische Entwurf

des Fortschreitungsganges der Setzungen, durch die strenge Handhabung des dia-

lektischen Verfahrens, mehr in den Vordergrund als früher. Daß außerdem Hegel

die Bezeichnung „logische Idee“ für den vorweltlichen Geist, ferner „Idee“, „abso-

lute Idee“ für die höchste Synthesis für das geistige Subjekt des Weltprozesses,

also ähnlich wie Platon für Gott selbst gebrauchte, begründet keine wesentlichen

Verschiedenheiten, sofern es sich uns nur um den Begriff „Idee“ im Sinne von

Mitgliedern zwischen Gott und Welt handelt.

Die I d e e n d e s d e u t s c h e n I d e a l i s m u s s i n d a l s o i m

G r u n d e d i e s e l b e n w i e d i e d e s p l a t o n i s c h e n , nämlich die er-

zeugenden Mächte der Welt. Der deutsche Idealismus sieht sie mehr in der Bewe-

gung, in der Selbstsetzung; der griechische mehr als lebendige Gestalten. Die

Nachbildung der Selbsterzeugung / von Ich und Natur, das, was man konstruk-

tives Verfahren genannt hat, ist es daher, was weiterhin als der Unterschied des

neuen deutschen von dem mittelalterlichen und dem antiken Idealismus zu be-

zeichnen ist

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Siehe oben S. 261 ff.